Pfarrer distanzieren sich Erklärung zur Neugruppierung in Obergünzburg Obergünzburg (sg). Bislang trafen sie sich in Hausgruppen zum gemeinsamen Lesen der Bibel. Jetzt haben sie in Obergünzburg einen Raum angemietet, um öffentliche Veranstaltungen durchführen zu können und einen Gruppenraum zu haben. Heute Abend kommt dorthin (20 Uhr, Oberer Markt 7) der Autor und Missionar Bruno Schwengeler, um zum Thema 'Leid: Warum lässt Gott es zu?' zu sprechen. Solcherlei Aktivität ruft die Obergünzburger Pfarrer der katholischen und der evangelischen Kirche auf den Plan. Sie verfassten eine Erklärung, in der sie sich von der 'Christlichen Gemeinde' distanzieren.
'Sowohl der evangelische Pfarrer Dr. Renz als auch wir, die katholischen Geistlichen, weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Begriff christlich hier unscharf und missverständlich verwendet wird', heißt es in dem Papier, das in den vergangenen Tagen auch in der Kirche verlesen wurde. Weiter unterstreichen sie darin, 'dass sowohl die Veranstalter als auch die Veranstaltung in keinerlei Zusammenhang mit den Großkirchen (evangelische und katholische) zu sehen sind'. Gemeinsam distanzieren sie sich von dieser Gruppierung und ihren Veranstaltungen.
'Die Bibel ist unsere einzige Grundlage', erläutert Klaus Kößl von der 'Christlichen Gemeinde' Obergünzburg. Rund 20 Erwachsene aus dem Raum Obergünzburg gehören dem Kreis derzeit an. 'Wir sind eine Gruppe von Leuten, die in der Bibel lesen und nach dem christlichen Glauben leben', sagt er. Die Gruppe finanziere sich aus Spenden, sei weiter nicht organisiert. Vorgesehen sei, dass der Missionar, der als Referent eingeladen wurde, im Laufe des Jahres nach Obergünzburg ziehe.
'Freikirchliche Gemeinschaften wie die 'Christliche Gemeinschaft' gibt es in vielfältigen Formen', sagt Thomas Henle, Sektenbeauftragter für das Allgäu. Von der Obergünzburger Gruppierung habe er bislang nichts vernommen.