Im Rechtsstreit zwischen dem Landkreis Unterallgäu und dem fristlos gekündigten Chefarzt des Ottobeurer Klinikums, Dr.Wolfgang Pflederer, hat der Mediziner gestern Nachmittag vor dem Arbeitsgericht einen Teilerfolg errungen.
Richter Josef Schweitzer vom Arbeitsgericht Kempten erkannte "kein Fehlverhalten" des geschassten Chefarztes. Das Ergebnis der kurzen Verhandlung in Memmingen: "Die Parteien wollen Vergleichsgespräche führen." Der Chefarzt habe "vertragsgemäß gehandelt", so die Auffassung des Arbeitsgerichtes. "Das entsprach genau der Regelung, die er mit dem Vorstand der Klinik getroffen hat."
Zweifel an Rechtsauffassung
Zwar vertrete der Landkreis die Auffassung, "dass der Kliniken-Vorstand diese Vereinbarung nicht hätte treffen dürfen und dass Dr. Pflederer dies hätte wissen müssen", das Gericht bezweifle aber "diese Rechtsauffassung des Landkreises".
Der Verwaltungsrat der Kreiskliniken hatte mehrheitlich beschlossen, dem Chefarzt wegen der Art der Bezahlung seines Sohnes fristlos zu kündigen.