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Charme, Feuer und Spiellaune

Marktoberdorf | Von Gabriele Schroth

Charme, Feuer und Spiellaune

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    Charme, Feuer und Spiellaune
    Charme, Feuer und Spiellaune Foto: alfred michel

    Mit "Swinging Christmas" liefert die Filmburg ihrem Publikum alle Jahre wieder die schönste Weihnachtsbescherung. Das charmevolle Theaterkino ist in der Tat ein exquisiter Ort für die Begegnung mit der Band um Max Greger jun., die regelmäßig hier hereinschneit. Mit ihrer alternativen Weihnachtsmusik beschwingt sie ein breites Publikum. Denn "Swinging Christmas" ist eine wundervolle Balance aus alten Schlagern seit den 30er-Jahren und feinsinnig unterlegtem Jazz, aus eingängiger Melodieseligkeit und blitzender Rhythmik, aus Kitsch und Kunst.

    Mit ihrem swingenden Weihnachtsprogramm hat die Band einen absoluten Hit kreiert. Ihre Besetzung ergänzt sich auch optimal. So ist es allein schon ein Genuss, die Rhythmusgruppe zu erleben, denn sie ist fantastisch aufeinander eingestimmt: Wie ein Fels agiert im Zentrum der Kanadier Rocky Knauer an seinem Kontrabass. Er ist gleichermaßen klassisch wie jazzig versiert und hinterfängt das Trio mit seiner aufregenden sonoren Bassstimme.

    Klangschattierungskunst

    Max Greger jun. liegt das Showtalent bereits im Blut. Er verkörpert den verheißungsvollen Starpianisten, der beherzt in seine Keyboardtasten greift.

    Er braucht eigentlich nur die Tonart der Stücke, um frei loszulegen mit seiner variantenreichen Klangschattierungskunst, mal berauschend üppig, mal mit hartem Groove, und immer wieder überzieht er die Stücke mit meisterlich säuselndem Zuckerguss. Dabei ergänzt er sich kongenial mit Max Kinker am blauen Drumset, der dem Trio mit sprühender Schärfe und federleichtem Besenshuffle den eleganten rhythmischen Schliff verpasst.

    In der kanadischen Sängerin Nina Michelle hat das Trio seine glamouröse Meisterin gefunden. Sie erscheint selbst wie der Traum von einem Weihnachtsengel auf der Bühne. In völligem Kontrast dazu wirkt ihre tiefe, beinahe raue Stimme. Die Weihnachtszeit ist ohne ihre Songs kaum mehr vorstellbar: ohne ihren "Frosty, the Snowman", den sie mit verführerischer Glut zum Leuchten bringt.

    Auch Tony Bulluck rundet das Quartett mit seiner ausdrucksvollen schwarzen Soulstimme.

    So kultivierte die Band die alten Weihnachtsschlager mit Charme, Feuer und Spiellaune zu hinreißendem Kunstgenuss: mal als ergreifenden Blues, mal als berauschenden "Santa Claus Boogie Woogie", bei dem das voll besetzte Kino-Auditorium mitswingte. Auch als Rock and Roll-Fassung beim mitreißenden "Run, run Rudolph" oder als unwiderstehlichen jamaikanischen Calypso. Bei den "Jingle Bells" zeigte Max Kinker ein furioses Drum-Solo und rief mit einer Waschbrett-Krawatte sogar Erinnerungen wach an den alten Tap-Dancer Mr. Bojangles.

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