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CDU-Politiker Heiner Geißler polarisiert bei Vorstellung seines Buches in Kempten

Lesung

CDU-Politiker Heiner Geißler polarisiert bei Vorstellung seines Buches in Kempten

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    CDU-Politiker Heiner Geißler polarisiert bei Vorstellung seines Buches in Kempten
    CDU-Politiker Heiner Geißler polarisiert bei Vorstellung seines Buches in Kempten Foto: Jana Schindler

    Sapere aude – wage zu denken! Kein Geringerer als Immanuel Kant steht Heiner Geißler Pate in seinem Aufruf, sich mutig des eigenen Verstandes zu bedienen. Auch Geißler versteht sich als Aufklärer und ist bei seiner Lesung in der Buchhandlung Dannheimer gegen die 'neuen Absolutismen' ins Feld gezogen. Dort stellte er sein neuestes Buch 'Sapere aude! Warum wir eine neue Aufklärung brauchen' vor.

    Bei seinen polemischen Angriffen vor allem gegen die Diktatur des Finanzkapitalismus, Basta-Politiker und die katholische Kirche schlackerten während der Lesung nicht wenigen der 270 Zuhörer die Ohren. Da sprach einer Klartext, was Spontanapplaus und Zustimmung, aber wie zu Erwarten auch Widerspruch und hitzige Diskussionen hervorrief. Sein Buch ist ein Appell zur Erneuerung der ethischen Grundlagen, für mehr Solidarität, Bürgerbeteiligung und zivilgesellschaftlichen Widerstand.

    'Lassen Sie sich nicht mit einem Ring an der Nase durch die Manege führen', forderte 'Attac'-Mitglied Geißler die Kemptener auf.

    Klug in seinen Argumenten, besonnen in seiner Wut, resolut in seinen zur Vereinfachung neigenden Worten geißelte er die 'Durchökonomisierung' der Gesellschaft, in der der 'Mensch als Kostenfaktor' und der Arzt als 'Fallpauschalenjongleur' sein Dasein friste.

    Wettern gegen die 'Finanzmafia' und die 'Gier nach Geld'

    Geißler wetterte gegen die Finanzmafia' und ihre 'kriminellen Machenschaften'. Von Altersmilde also keine Spur. Die Gier nach Geld zerfresse die Gehirne. Manchmal ist Heiner Geißler in seinem Vortrag nicht weit weg von Vertretern der Linksjugend oder der Occupy-Bewegung. Wobei die Worte des 82-jährigen Katholiken, CDU-Politikers und ehemaligen Bundesministers offenbar nach wie vor mehr Gewicht erlangen.

    In seiner Kirche prangert Geißler die 'Gegenaufklärungskampagne' an. Eine Publikumsfrage war, was ihn motiviere, trotzdem in der katholischen Kirche zu bleiben. Seine Devise: 'Drin bleiben, aber Rabatz machen.'

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