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Camping-Pläne in Goldhasen gehen in die nächste Runde

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Camping-Pläne in Goldhasen gehen in die nächste Runde

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    Xaver Paulsteiner stellt erneut Antrag auf 20 Stellplätze Rückholz (fls). Bald zwei Jahre ist es her, dass ein Bürgerentscheid die Campingplatzträume von Xaver Paulsteiner zum Platzen brachte. Jetzt will der Landwirt aus dem Rückholzer Weiler Goldhasen einen zweiten Anlauf wagen: In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte er erneut eine Bauvoranfrage für 20 Camping-Stellplätze auf seinem Grundstück am Schwaltenweiher.

    "Im Vergleich zu damals hat sich die Situation geändert", betont Paulsteiner. Denn durch einen geplanten Stallbau in der Nachbarschaft werde der kleine Ort ohnehin nicht so ruhig und beschaulich bleiben wie bisher. Ein Campingplatz mit Dauergästen und einer umweltgerechten Abwasserentsorgung sei daher für den Ort kein Problem, so Paulsteiner. Die Alternative für ihn wäre die Intensivierung seiner Viehhaltung - und das sei ganz klar weniger umweltverträglich als ein paar Urlauber. Bürgermeister Xaver Boos hat gegen die Camping-Pläne generell nichts einzuwenden. "Wir haben schon damals im Jahr 1996 eine Änderung des Flächennutzungsplans im Gemeinderat beschlossen", so Boos. Auch das Landratsamt und das Wasserwirtschaftsamt hatten bei Paulsteiners Plänen nichts zu monieren. "Von der behördlichen Seite gab es also keine Vorbehalte", so der Bürgermeister. Dass die Nachbarn keine Camper in Goldhasen haben wollten und daher einen Bürgerentscheid anleierten, das stehe auf einem anderen Blatt. "Auf dieses demokratische Instrument hat die Gemeinde keinen Einfluss", sagt Boos. Zudem müsse er jetzt zunächst prüfen lassen, ob das Ergebnis des Bürgerentscheides noch Gültigkeit hat. Je nachdem, wie lange die Frist ist, werde man sehen, ob die Gemeinde jetzt schon aktiv werden kann. In punkto Campingplatz sei ihm nur eines wichtig: Nach einem Gesetz dürfe der Zuerwerb eines Bauers den Gewinn aus der Landwirtschaft nicht übersteigen. Das habe gerade bei touristischen Konzepten auch seinen Sinn, sagt Boos: "Denn sonst haben wir plötzlich Landwirte, die nur noch vom Camping leben. Mit der für das Allgäu typischen Verbindung aus bäuerlicher Landwirtschaft und Tourismus wäre es dann vorbei. Dennoch: Das Problem bei der Regelung sei, dass "große" Landwirte somit mehr Geld mit Touristen verdienen dürfen, als "kleine". Über eine vernünftige Regelung für Rückholz wolle er demnächst mit dem Gemeinderat diskutieren.

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