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Artikel: Busbegleiter sind startklar

13. Dezember 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Ausbildung 28 Acht- bis Zehntklässer werden bei Seminar auf ihren Einsatz vorbereitet - Erkennungzeichen: blaues Schlüsselband

Füssen/Ostallgäu | az | Noch vor Weihnachten gehen in den Schulbussen im südlichen Ostallgäu Busbegleiter an Bord, die die Sicherheit erhöhen und den Stress der Schüler auf dem Schulweg verringern sollen. 28 Schüler der 8. bis 10. Klasse der Realschule Füssen und des Gymnasium Hohenschwangau haben jetzt zur Vorbereitung ein zweitägiges Seminar absolviert. Beim Einsatz sind sie künftig an einem blauen Schlüsselband des Regionalverkehrs Allgäu (RVA) zu erkennen. Die Idee zum Einsatz von Busbegleitern war an einem "Runden Tisch" geboren worden, an dem Vertreter des Landratsamtes Ostallgäu, der Eltern und Schüler sowie der Füssener Polizei, Schulleiter und ein leitender Notarzt über die Probleme in Schulbussen diskutierten.

In Gruppenarbeiten stellten die Schüler fest, welche Probleme aus ihrer Sicht auftreten und wie die verschiedenen Situationen bewältigt werden könnten. Die Sicht des Busunternehmens und der Fahrer machte Robert Versal von der RVA deutlich. Bei Rollenspielen lernten die Schüler Konflikte kennen und suchten nach Lösungen. In den Gruppenräumen der Freiwilligen Feuerwehr Füssen wurden dazu Busreihen mit Stühlen nachgestellt. Die einzelnen Trainer, so Klaus Matzkat von der Polizei Füssen, waren gefordert, Lösungen anzustreben und diese immer wieder einzuüben. Die Regeln, wann und wie Busbegleiter einschreiten sollen, war eines der Hauptthemen der Seminartage. Hinzu kam eine kleine Rechtskunde über mögliche Straftaten in einem Bus wie Körperverletzung oder Sachbeschädigungen.

Zwei Stunden "Trainingsfahrt"

Um die Ausbildung praxisnah zu gestalten, stellte die RVA Füssen am zweiten Ausbildungstag ein Bus mit Fahrer zur Verfügung. Die Busbegleiter lernten sämtliche Notfallinstrumente kennen, um sich im Fall des Falles zu helfen zu wissen. Danach ging es zwei Stunden durch die Stadt. Während der Fahrt wurden viele Situationen mit den Schülern und dem Ausbildungsteam durchgespielt. Dabei stellte sich heraus, dass es in einem Bus während der Fahrt ganz anders zugeht, als im Gruppenraum. Außerdem war der Geräuschpegel wesentlich höher. Und so waren die Stimmen der Teilnehmer ziemlich gefordert, um sich durchsetzen zu können.

Durch die Rollenspiele wurde das Selbstbewusstsein aufgebaut, die Einschreitschwelle gesenkt, die Zivilcourage gefördert und ein selbstbewussteres Auftreten geschult.

Als Anerkennung für die harte Arbeit im Seminar erhielten die Busbegleiter eine Urkunde. Organisationsleiter Matzkat dankte seinen Unterstützern von Polizei, Jugendamt sowie der Realschule Füssen. Nur durch die Zusammenarbeit im Team, mit den Schulen und der RVA sei es möglich gewesen, in so kurzer Zeit das Ausbildungsprogramm den Schülern nahe zu bringen. Damit alle Schüler und die Eltern über den Einsatz der Busbegleiter im Füssener Raum Bescheid wissen, geht vom Landratsamt ein Infobrief über die Schulen an die Eltern.