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Burgberg will sich nicht von Google ausspionieren lassen

Burgberg

Burgberg will sich nicht von Google ausspionieren lassen

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    Burgberg will sich nicht von Google ausspionieren lassen
    Burgberg will sich nicht von Google ausspionieren lassen Foto: Jan Woitas (dpa-Zentralbild)

    Straßen und Häuser in der Gemeinde Burgberg übers Internet per "Google Street View" anschauen? Zumindest für die Liegenschaften der Kommune - egal ob Rathaus oder Grundschule, Kindergarten oder Jugendzentrum - soll dies ein Tabu sein. Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung vorsorglich Widerspruch dagegen eingelegt, dass das Google-Auto mit der auffälligen Kamera auf dem Dach nun auch in Burgberg herumkurvt und jegliches Mauerwerk zur späteren Begutachtung überall in der Welt auf dem Computer dokumentiert.

    Hellhörig geworden vom Widerstand, den bislang allenfalls einige Gemeinden aus dem Norden Deutschlands gegen die Digitalisierung der Republik durch den Internet-Anbieter in Gang gebracht haben, hob Bürgermeister Dieter Fischer das Thema auf die Tagesordnung des Rats. Zwar wurde anders als in der Nachbargemeinde Blaichach das auffällige Fahrzeug noch nicht gesichtet. Aber das Kommunalparlament handelte nach dem Prinzip "Wehret den Anfängen". Was den Rathaus-Chef so wurmt, ist die Tatsache, dass Google bei seiner Fotografier-Rundreise jüngst auch die Daten von Internet-Nutzern ausgespäht haben soll, die eine drahtlose Funkverbindung zwischen PC und Kabelanschlussbuchse im Haus nutzen. Fischer empört: "Das ist ein ganz dickes Ei."

    Sein Vorschlag lautete in Anbetracht der sich entwickelnden Diskussion im Gemeinderat, vorsorglich Widerspruch gegen das Abfotografieren der kommunalen Liegenschaften einzulegen. Falls die Bürger ebenfalls nicht damit einverstanden sind, dass ihre Häuser und Grundstücke ins Internet gestellt werden, müssen sie allerdings jeder für sich Widerspruch bei dem Internet-Anbieter einlegen. Um dabei zu helfen, will die Gemeinde Burgberg Widerspruchslisten im Rathaus auslegen. Dort können sich dann Bürger eintragen, bevor die Listen weitergeleitet werden. Nur SPD-Ratsmitglied Peter Ullmann stimmte gegen diese Vorgehensweise. Ullmann machte geltend, dass vor allem Touristen diese moderne Informationsmöglichkeit nutzten. Außerdem würden ja die Gemeinde-Einrichtungen auch auf der eigenen Internet-Seite schon dargestellt.

    Doch mit dieser Auffassung war der SPD-Vertreter ziemlich allein. Besonders FW-Ratsmitglied Andreas Köberle und CSU-Fraktions-Chef Bernhard Rogg wehrten sich gegen einen derartigen "Datenklau", wie es hieß. Köberle revoltierend: "Das ist doch Wahnsinn."

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