Burgberg: Burgberg fürchtet: Ortwang als Opfer für Sonthofen

15. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
charly hÖpfl

Hochwasserschutz - Gemeinderat diskutiert über Planung - Offizielle Stellungnahme nach Informationsabend des Wasserwirtschaftsamtes

Der geplante Hochwasserschutz an der Ostrach macht Burgbergern Sorgen. Nicht weil sie dagegen sind, sondern weil sie fürchten, dass eigene Gebiete zugunsten des großen Nachbarn Sonthofen nass werden. Gleichwohl gab der Gemeinderat noch keine offizielle Stellungnahme zum laufenden Planfeststellungsverfahren ab. Er beschloss, erst eine Informationsveranstaltung mit dem Wasserwirtschaftsamt abzuwarten.

Dort können sich die Planer auf viele Fragen gefasst machen, denn Bedenken haben Gemeinderäte etliche. "Nimmt man billigend in Kauf, Ortwang und Häuser zu fluten?", will etwa Andreas Köberle (Freie Wähler) wissen. Überlegungen, gezielt Wasser in den Baggersee zu leiten, missfallen Anton Soul (Freie Wähler). Denn der See sei der Spiegel des Grundwassers in Ortwang. Steige das Wasser im See, dann auch in Ortwang. Soul hat das Gefühl, dass der Ortsteil wohl im Ernstfall geopfert werden solle.

Und Bernhard Rogg (CSU) wundert, dass das Wasserwirtschaftsamt vor Jahren die geforderte Ostrach-Vertiefung vehement abgelehnt habe - nun sei sie in einem Abschnitt eingeplant. Rogg: "Die Planung wurde mit heißer Nadel gestrickt."

Bürgermeister Dieter Fischer erinnerte unter anderem daran, dass man sich schon früher gegen einen Wasserüberlauf in Richtung Baggersee gewehrt habe: Schlamm und Schmutz könnten den dann in ein totes Gewässer verwandeln und das Freizeitgebiet wäre unwiederbringlich kaputt, sagte er. Weiter vermisst Fischer in den bisherigen Planunterlagen Aussagen über die zu erwartenden Baukosten und speziell den Burgberger Anteil.

Informationsabend Die Pläne für die Hochwasserverbauung an der Ostrach stellt das Wasserwirtschaftsamt voraussichtlich am Donnerstag, 29. Januar, 19 Uhr, im Burgberger Markthaus vor.