Von Ingrid Grohe |MaierhöfenDer Skulpturenweg in Maierhöfen wird um drei Kunstwerke reicher. Morgen ab 14 Uhr stellen Norma Sperlich-Osterkorn aus Hergatz, Thomas Weidner aus Arnach und Susanne Krämer aus Weitnau ihre Arbeiten vor.
"E wie froher sinn - O wie ungereimtheit und widersprüche - T wie brauchtum und dächer" betitelt Norma Sperlich-Osterkorn ihr Werk. Ist der Name auch etwas sperrig - die schrille Skulptur spricht mit ihrem deutlichen Witz den Betrachter direkt an: Einzelteile von Trachtengewändern, von der Lederhose übers dralle Dirndlmieder bis hin zur Schürze hat die Künstlerin in knallrotem Polyesterharz nachgeformt und in der Nähe des Maierhöfener Kindergartens an eine Leine gehängt. Eine gelungene ironische Auseinandersetzung mit Heimat und Brauchtum. Passend dazu wird Sperlich-Osterkorn ihr Werk am Samstag um 14 Uhr "anjodeln".
Mit einer musikalischen Performance stellt auch Thomas Weidner seine "Himmelsleiter" vor. Sie besteht aus zwei entrindeten Eschenstämmen, die Sprossen sind Weidenäste. Sieben Schafshäute hat Weidner zwischen die Sprossen gespannt. Die fünfeinhalb Meter lange Leiter wird in einem Winkel von 45 Grad am Happacherweg über einen Bach aufgestellt.
Weidner geht es bei seiner "Himmelsleiter" um den Traum von Transformation und Erlösung. Die sichtbare Transformation freilich geschieht durch das allmähliche Verrotten seines Werks. Diese Naturprozesse gehören zur Skulptur. Der Künstler empfiehlt deshalb, sie öfter zu besuchen.
Susanne Krämer aus Weitnau hat in einer steilen Viehweide am Waldrand den idealen Platz für ihre Installation "ausgedreht" gefunden. Sie besteht aus 366 Fadenspulen, gefunden in einer stillgelegten Spinnerei in Kempten. Krämer arbeitet schon seit einiger Zeit mit den konischen, farbigen Plastikröhren, und freut sich, ihnen jetzt einen festen Standort geben zu können.
Auf 23 Metallstangen hat sie die Spulen übereinandergesetzt und als Farbkomposition angeordnet. Auf ein rechteckiges Feld verteilt, wirken die bunt verkleideten Stäbe wie ein Spiel oder wie besonders fröhliche Bohnen- oder Hopfenstangen. Obwohl es sich in Material und Farbe von der Natur abhebt, geht das Werk eine überraschend harmonische Beziehung zur umgebenden Landschaft ein.
Die neuen Werke werden am Samstag, 20. September, ab 14 Uhr ihrer Bestimmung übergeben. Beginn beim Kindergarten, später Bewirtung (abends Livemusik) bei der Steinwerkstatt Schrade. Bei einer Tombola gibt es Kunstwerke zu gewinnen. Am Sonntag wird um 16 Uhr eine geführte Wanderung am Skulpturenweg angeboten. Treffpunkt Steinwerkstatt Schrade, Greit 1.