Sonthofen/Kempten (li). - Der Präsident der Wehrbereichsverwaltung Süd will die Bundeswehr nicht einfach aus Sonthofen abziehen lassen. Klaus-Jürgen Achterberg sprach sich bei seinen Besuchen in Allgäuer Behörden für den Fortbestand der ehemaligen Ordensburg aus. 'Wir haben einen neuen, sehr sachlichen Bundesverteidigungsminister und einen neuen, ebenfalls sehr sachlichen Generalinspekteur der Bundeswehr', hob der 63-jährige Behördenchef hervor. Er will seine Beziehungen als Bürochef der ehemaligen Verteidigungsminister Wörner und Stoltenberg nutzen, um die Verlegung der Feldjäger nach Hannover neu zu diskutieren.
Achterberg, der für über 50 Standortverwaltungen und Kreiswehrersatzämter mit 30000 zivilen Bundeswehrmitarbeitern in Bayern und Baden-Württemberg zuständig ist, machte deutlich, dass die Generaloberst-Beck-Kaserne nach den heutigen Plänen frühestens im Jahr 2007 leer stehe. In seinen Augen ist kaum an eine andere Nutzung oder an einen Verkauf zu denken. Sonthofens Bürgermeister Hubert Buhl und Landrat Gebhard Kaiser betonten den großen Wirtschaftsfaktor Bundeswehr für die Region. Derzeit ist die Standortverwaltung mit rund 630 Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Kreisstadt. Achterberg erklärte, dass die Bundeswehr zu großen Teilen in Jäger- und Grüntenkaserne verbleibe. Auch Kemptens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer setzte sich für den Standort Sonthofen ein: 'Es reicht schon, wenn in Memmingerberg der Fliegerhorst aufgelöst wird und Kempten eine Kaserne, Standortverwaltung, Verteidigungskreiskommando, Bundeswehrschule und jetzt noch den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr verliert.'