Kaufbeurenl AZ/mab lHeute Nachmittag um 16.30 Uhr werden sämtliche Telefonvermittlungen der Bundeswehr in Südbayern zwischen Sonthofen und Berchtesgaden außer Dienst gestellt und zu zwei Callcentern in München und Ulm umgeschaltet. Ebenfalls betroffen ist die Telefonvermittlung am Kaufbeurer Fliegerhorst. "Der sicher geglaubte Arbeitsplatz beim Bund war für viele zivile Beschäftigte in Gefahr. Ein Teil des Personals konnte in den Callcentern übernommen werden oder kam in anderen Bereichen der Bundeswehr unter.
Für die Vielzahl der 120 zivilen Mitarbeiter in ganz Südbayern konnten soziale Härten in Zusammenarbeit mit der Bundeswehrverwaltung größtenteils vermieden werden", betonen der Leiter des zuständigen Fernmeldesektors, Oberstleutnant Gerd Hübsch, und der Personalratsvorsitzende Gotthard Hollrieder.
Personal muss nicht pendeln
In Kaufbeuren war die Telefonvermittlung in der jüngsten Zeit mit vier Kräften besetzt. "Diese sind alle in Kaufbeuren im Bundeswehrdienstleistungszentrum, der früheren Standortverwaltung, untergekommen. Sie müssen somit jetzt nicht etwa nach München oder Ulm pendeln", erläutert Hübsch weiter.
Ein Konsortium aus Siemens und IBM unter Beteiligung des Bundes wird die Modernisierung der Informationstechnologie nun übernehmen. Dieses wird auch die Callcenter betreiben. Zwar seien die Masse der dort Beschäftigten derzeit Ex-Bundeswehrler. Aber das Verhältnis werde sich im Laufe der Zeit wohl ändern. Zur Frage, ob dadurch nicht Sicherheitslücken entstehen könnten, meint Hübsch: "Die Privatisierung ist politischer Wille und wir Militärs setzen das um - obwohl es, das muss man sagen, in der Bundeswehr durchaus kritische Stimmen gegenüber diesem Schritt gibt."

Sperrung A96 ab Samstag
Achtung Autofahrer! A96 wird zwischen Lindau und München vollgesperrt
Bis Mitte 2009 sollen dann alle der etwa 300 Vermittlungen der Bundeswehr geschlossen sein, insgesamt zehn Callcenter übernehmen ihre Aufgabe.