Von Silvia Reich-Recla|WeitnauZu einem direkten Rededuell der beiden Anwärter auf den Rathaussessel in Weitnau kommt es kommenden Samstagabend in Kleinweiler nicht. Alexander Streicher, Kandidat einer Listen übergreifenden Allianz, sitzt ohne seinen Kontrahenten auf dem Podium. Der Grund: Siegfried Zengerle (nominiert von CSU und der Freien Wählerschaft Weitnau) sagte ab. Er ist verärgert. Begründung: 'Von Herrn Danner organisierten Diskussionen gehe ich aus dem Weg.' Peter Danner, Sprecher der Allianz und Hauptorganisator des geplanten Rededuells, ist sich jedoch keiner Schuld bewusst. Was war passiert?
l Rückblick: Auf der Suche nach einem Bürgermeisterkandidaten gehen die Weitnauer einen ungewöhnlichen Weg: Eine Listen übergreifende Allianz (ohne CSU) sucht Kandidaten per Zeitungsinserat. Aus 19 Bewerbern werden drei für eine Podiumsdiskussion mit anschließender Nominierung auserkoren (Alexander Streicher setzt sich Anfang November durch). Nicht eingeladen wurde Siegfried Zengerle, der sich zwar auch auf die Annonce beworben hatte, aber, so wird bekannt, von der CSU als Bürgermeisterkandidat bereits nominiert worden war. Peter Danner, Sprecher der Listen übergreifenden Allianz, vereinbart mit Siegfried Zengerle den 9. Februar als Termin für eine große Podiumsdiskussion. Danner: 'Herr Zengerle hat seine Bereitschaft erklärt, an der Veranstaltung teilzunehmen.' Anfang Januar habe er dann jedoch abgesagt.
l Bürgermeisterkandidat Siegfried Zengerle hätte die Veranstaltung in Weitnau Anfang November gerne genutzt, um sich vorzustellen. Dass ihm die Gelegenheit verwehrt wurde, habe ihn 'verschnupft'. Deshalb wollte er sich keine groß aufgezogenen Diskussion vom selben Veranstalter aufoktruieren lassen. Er betont aber, dass er ein Rededuell mit seinem Gegenkandidaten grundsätzlich nicht fürchtet.
l Die Freie Wählerschaft Weitnau ärgerte sich auch darüber, dass ihr Wunschkandidat Zengerle im November keine Gelegenheit zur Vorstellung bekam. Sie scherte deshalb aus der Listen übergreifenden Allianz aus und kürte Zengerle zu ihrem Bürgermeisterkandidaten. Sprecher Matthias Mayer hat Verständnis dafür, dass Zengerle nun das Rededuell absagte. 'Warum sollte er dem gleichen Veranstalter nun ein Podium bieten, wenn man ihn damals ausgesperrt hat?'
l Bürgermeisterkandidat Alexander Streicher zeigt sich 'enttäuscht über die Entscheidung Zengerles'. Solch eine Podiumsdiskussion hätte 'den Weitnauern die beste Möglichkeit gegeben, beide Kandidaten kennenzulernen.' Auch jetzt wäre Streicher noch jederzeit gerne bereit, an einem Rededuell mit Zengerle teilzunehmen.
l Peter Danner betont, dass der Termin der Podiumsdiskussion 'unabhängig von jeder Wahltaktik getroffen wurde'. Die Wähler wollten eine große Veranstaltung, um beide Kandidaten zu erleben, ist er sich sicher. Natürlich wäre man auf spezielle Wünsche Zengerles eingegangen und natürlich hätte dann nicht er selbst, sondern ein unabhängiger Moderator durch den Abend geführt.
Sowohl Alexander Streicher als auch Siegfried Zengerle nutzen die Wahl-Veranstaltungen am 21. Februar im Dorfsaal in Sibratshofen und am 24. Februar in der Dorfhalle in Wengen, um sich kurz vorzustellen. Beginn ist jeweils um 20 Uhr.