Das Allgäu diskutiert weiter kontrovers über das Thema Wolf. Oliver Kunz, Bürgermeister von Rettenberg und Kreisvorsitzender im Kreisverband Oberallgäu des des Bayerischen Gemeindetages, hat jetzt in einem Brief an den Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder die Lockerung des Bundesnaturschutzgesetzes gefordert. Für die Oberallgäuer Landwirte und die gesamte Alpwirtschaft sei die Gefahr besonders groß. Die Oberallgäuer Landwirte würden mit ihrer Arbeit die Landschaft pflegen, unter anderem, indem sie ihr Vieh dort auf der Weide halten. Der Wolf stelle eine "nicht unerhebliche Gefahr" dar, die "schlimmstenfalls dazu führen kann, dass unsere Landwirte gerade die Beschickung der Alpen und damit letztendlich die Pflege der Landschaft einstellen", so Kunz in seinem Brief. Örtliche Gegebenheiten würden es den Landwirten unmöglich machen, durch Zäune oder Hütehunde ihr Vieh vor dem Wolf zu schützen. Besonders Einzäunungen seien im Hinblick auf den Tourismus weder sinnvoll noch realisierbar. Durchgängige Wander- und Radwege in der freien Natur, die für den Tourismus wichtig sind, seien demnach von vornherein auszuschließen. Kunz fordert in seinem Schreiben, dass in Einzelfällen "eine Entnahme von Wölfen", z.B. auf ausgewiesenen Alpflächen, ermöglicht werden müsse. "Entnahme" kann sowohl das Fangen und Umsiedeln eines Wolfes bedeuten als auch das Töten. Zuständig dafür sollte demnach in Zukunft nicht mehr der Bund sein, sondern die Landratsämter. Das würde nach Meinung von Kunz die Erteilung von Entnahme-Erlaubnissen, die momentan einige Wochen dauern würde, wesentlich beschleunigen.
Wolf