Fernsehkoch von Buhls ungeahnten Talenten beeindruckt Von Veronika Krull Sonthofen Zwar griff er zum Ketchup, als Tomatenmark gefragt war, aber ansonsten erwies sich Sonthofens Bürgermeister Hubert Buhl beim Kochduell mit VOX-Fernsehkoch Sante de Santis als gewiefter Hobbykoch. Er zerteilte die Paprika und schnitt die Hühnerbrust, als stünde er täglich am Herd. Rund um die kleine improvisierte Küche im Möbelhaus Lederle hatten sich viele Besucher eingefunden, um ihrem Bürgermeister auf die Finger zu schauen. Sich selber vor die Töpfe zu stellen, war jedoch nicht jedermanns Sache: Da hätte ich zu wenig Schneid, bekannte Erika Eichinger aus Reckenberg. Und Holger Fischer aus Sonthofen, der schon öfter das Kochduell im Fernsehen verfolgt hat, antwortete mit einem schlichten Nö. Ganz anders Petra Schmoll, ebenfalls aus Sonthofen: Sie saß schon in der ersten Reihe und hob blitzschnell den Finger, als de Santis, gewichtiger Kochkünstler mit eigenem Restaurant in Stuttgart, eine Küchenpartnerin für den Bürgermeister suchte.
Die Aufgabe klang recht anspruchsvoll: Die beiden Amateurköche sollten unter der Anweisung von de Santis innerhalb von 15 Minuten aus gegebenen Zutaten ein köstliches Menü zaubern. Auf das Kommando An die Töpfe, fertig, los schritt Buhl, kleidsam in einer roten Schürze, beherzt zur Tat. Beim Öffnen der Knack-und-Back-Packung musste ihm zwar de Santis noch Hilfestellung geben, aber mit dem Aufschneiden des Brötchenteigs kam der Bürgermeister gut zurecht vielleicht auch dank der wohlgemeinten Ratschläge aus dem Publikum. Petra Schmoll schleuderte derweil den Salat nach guter alter Hausfrauenart in einem Handtuch wobei den Zuschauern in der ersten Reihe das eine oder andere Salatblättchen um die Ohren flog.Überhaupt ging es bei der Kocherei recht lustig zu nicht zuletzt dank der temperamentvollen Regie des italienischen Oberkochs. Kritisches Gemurmel des Publikums, als das Wasser überkochte und die Brötchenscheiben arg schwarz geworden waren, konterte de Santis mit einem gebrüllten Ruhe!. Den Bürgermeister lobte er ob seiner Messerkünste: Sie schneiden vorbildlich!In etwas mehr als 17 Minuten hatten die drei Küchenzauberer schließlich ein komplettes Menü zuwege gebracht: Hähnchengeschnetzeltes mit Paprikastreifen und gebratenen Apfelscheiben, Gnocchi in Quark-Sahnesauce und Salat mit braun gebrutzelten Brötchenscheiben. De Santis forderte das Publikum auf, das Mahl zu kosten: Wenn es gut schmeckt, kommen Sie zu mir, wenns schlecht ist, gehen Sie zum Bürgermeister. Dieser gestand nach Abschluss der Küchenarbeit, dass er heute ungeahnte Talente entdeckt habe, und auf die Frage, ob er das Menü mal nachkochen würde, kams wie aus der Pistole geschossen: Na, klar!