In einem Brief wenden sich jetzt die vier Bürgermeister der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe an den Augsburger Bischof Konrad Zdarsa. Angesprochen werden darin die Pastorale Raumplanung sowie die Aufforderung des Bischofs, dass Dekan Reinhold Lappat sein Amt abgeben soll.
Der Brief, den Josef Schweinberger (Buchloe), Konrad Schulze (Lamerdingen), Franz Hauck (Jengen) und Alois Porzelius (Waal) unterschrieben haben, wurde auch an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollistsch, und den Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset in Berlin, weitergeleitet. 'Mit großer Sorge nehmen wir die Entwicklung der vergangenen Wochen und Monate in unseren Gemeinden, Märkten und Städten wahr, die die geplante Neuordnung der Pfarreien in der Diözese Augsburg ausgelöst hat', heißt es in dem Schreiben. Das Konzept der 'Pastoralen Raumplanung 2025' habe bei den Bürgern für eine große Verunsicherung gesorgt, zumal die 'seit Jahrhunderten gewachsen Strukturen nun mit einem Federstrich' verändert werden sollen. Die beabsich-tigte Fusion von Kirchenstiftungen werde ebenso wie die Auflösung der Pfarrgemeinderäte von vielen Gläubigen nicht mitgetragen.
'Auch wir sehen diese Maßnahmen sehr kritisch', betonen die Bürgermeister. Dadurch werde das ehrenamtliche Engagement vieler Christen infrage gestellt. Eine Vielzahl von Initiativen, angefangen von Kleinkindergruppen über Jugendinitiativen bis hin zur Alten- und Krankenbetreuung, würden mit einer solchen Maßnahme angezweifelt. Die Auflösung der Pfarrgemeinderäte – gerade in der ländlichen Struktur – führe zu einem 'Rückschritt im kirchlichen Angebot in unseren Dörfern', das sich massiv auf das gesellschaftliche Leben auswirke.
'Wir appellieren daher an Sie ehrwürdiger Herr Bischof, die Pfarrgemeinderäte vor Ort zu belassen und so die bisher erfolgreiche Arbeit der Laien in den Kirchengemeinden fortzuführen.' Das gleiche gelte auch für das Verbot der Wortgottesfeiern in den Pfarreien. Viele ältere, gebrechliche Mitchristen seien – trotz aller beschworenen Mobilität – nicht in der Lage, eine zentrale Eucharistiefeier zu besuchen. Hier stelle die Wortgottesfeier eine wichtige Einrichtung in den dörflichen Pfarreien dar. 'Wir verkennen nicht, dass der sich seit Jahren abzeichnende Priestermangel eine Umorientierung unausweichlich macht. Doch sollte in einem engen Dialog mit haupt- und ehrenamtlich Tätigen nach gemeinsamen und tragfähigen Lösungen gesucht werden', heißt es weiter.
Darüber hinaus hätten die Pressemeldungen über den, vonseiten der Diözese geforderten Rücktritt des Dekans Lappat die Stimmung in der Bevölkerung nochmals negativ beeinflusst. 'Auch wir sprechen uns für einen weiteren Verbleib von Dekan Lappat in seinem Amt aus und wären Ihnen sehr dankbar, wenn unsere vorgebrachten Sorgen um die ländlichen Dorfstrukturen in unseren Pfarreien bei Ihren Überlegungen der Neuordnung der Diözese Berücksichtigung finden würden.'