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Bürgerbegehren zum Bolzplatz

Lindenberg

Bürgerbegehren zum Bolzplatz

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    Über ein Bürgerbegehren wollen Anwohner den Bolzplatz an der Lindenberger Lauenbühlstraße erhalten und den dort geplanten Bau einer Kinderkrippe samt betreutem Wohnen verhindern. Knapp 800 Unterschriften sind nötig, um einen Bürgerentscheid zu erzwingen.

    Das Gelände hat eine Geschichte. Bereits 1996 sollte der Bolzplatz mit Betreutem Wohnen überbaut werden. Auch damals machte eine Bürgerinitiative mobil für dessen Erhalt. Die aktuell geplante Bebauung ist weniger umfangreich, gleichwohl wäre der Bolzplatz bei ihrer Verwirklichung Geschichte. Entstehen soll eine Kinderkrippe mit 45 Plätzen. Sie sollen die bestehenden Provisorien in den katholischen Kindergärten ersetzen und zusätzlich weitere Plätze schaffen. Damit will die Stadt den ab 2013 gesetzlich festgeschrieben Anspruch auf einen Krippenplatz für Kinder erfüllen. Kosten soll der Bau 1,4 Millionen Euro, knapp 1,1 Millionen ist als Zuschuss eingeplant. Über dem Hort sind sind zwei Stockwerke mit betreutem Wohnen vorgesehen.

    Unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne hatten die Gegner über 1200 Unterschriften für den Erhalt des Bolzplatzes gesammelt. Die Listen erfüllen aber nicht die gesetzlichen Vorgaben, die an ein Bürgerbegehren geknüpft sind. "Wir wollten erst sehen, ob wir über normale Unterschriften etwas erreichen können", erklärt Kerstin Hörrauff das Vorgehen. Sie ist mit Stephan Fuchs und Uwe Bleymeier Vertreterin des Bürgerbegehrens.

    Die Hoffnungen der Bebauungsgegner haben sich aber nicht erfüllt. Das ist spätestens seit der Bürgerversammlung Mitte Juni klar. Die Stadt will an dem Vorhaben festhalten. Und wenn die Kirche einen Kinderkrippe betreiben soll, dann nur an dieser Stelle, weil ihr das Gelände gehört und sie einen Steinwurf entfernt bereits den Kindergarten St. Afra betreibt, wie Stadtpfarrer Leander Mikschl in der dreistündigen Diskussion erläuterte.

    Die Initiatoren des Begehrens sehen deshalb einen Bürgerentscheid als "einzige verbliebene Möglichkeit", den Bolzplatz zu erhalten. Sie wenden sich zwar nicht gegen eine Kinderkrippe an sich, wohl aber an einen Bau an dieser Stelle. Gegen das Vorhaben führen sie vor allem fünf Gründe ins Feld:

    Das große Gelände sei Treffpunkt für Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen, Herkünfte und Nationalitäten. Diese Einheit solle erhalten werden.

    Stadt und Kirche halten sie wirtschaftliche Interessen vor. Zum einen wolle die Stadt durch Zuschüsse "billig" an eine Krippe kommen, zum anderen lasse sich mit dem geplanten Betreuten Wohnen "viel Geld" verdienen. Die Initiatoren befürchten deshalb trotz gegenteiliger Beteuerungen des Bürgermeisters auch eine spätere Bebauung des Spielplatzes.

    In seiner Großzügigkeit sei der Spiel- und Bolzplatz für "Spiel, Sport und Bewegung in Lindenberg einzigartig". Er sei ein "integrativer Bestandteil des sozialen Lebens für Jung, Alt und Behinderte in diesem Stadtteil.

    Auch die Lage inmitten eines großen Wohngebietes an einer ruhigen Straße sei einzigartig. Bolz- und Spielplatz seien dort für kleinere Kinder gefahrlos zu erreichen.

    Andere Standort für eine Krippe - sei es in städtischen Immobilien oder als Neubau - habe die Stadt nicht ausreichend geprüft. (pem)

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