Blaichach | vk | "Möglichst schnell" soll jetzt eine Fußgängerbrücke über die Bahnlinie bei Altmummen gebaut werden, wenn es nach dem Blaichacher Bürgermeister Otto Steiger geht. Der Gemeinderat billigte die Planung des Kemptener Ingenieurbüros. Demnach wird die Betonbrücke mit Stahlgeländer etwa fünf Meter hoch, 27 Stufen müssen erklommen werden. Die Kosten betragen rund 200000 Euro.
Da müsse die Gemeinde sehen, "was der Haushalt 2009 hergibt", meinte der Bürgermeister. Er verwies auf Fördermöglichkeiten. Auch habe seinerzeit der Immenstädter Altbürgermeister Gerd Bischoff eine finanzielle Unterstützung signalisiert, da es sich bei dem Bahnübergang um eine Art Wanderknotenpunkt der beiden Kommunen handle. Die Brücke ist deshalb erforderlich, weil Wanderer bislang häufig über die Gleise laufen. "Gefährlich und unzulässig", urteilte Diplom-Ingenieur (FH) Gerhard Pahl vom Ingenieurbüro Dr. Koch. Eine Unterführung, so Bürgermeister Steiger, sei aufwendiger als eine Überführung. Die Gemeinde habe sich auch um einen höhengleichen und dann gesicherten Bahnübergang bemüht, aber da habe die Bahn nicht mitgespielt. Die geplante Brücke ist nur für Fußgänger gedacht, für Fahrräder oder Kinderwagen werden Schienen auf den Treppen angebracht.
An den vielen Treppenstufen stieß sich aber Gemeinderat Hans Natterer (CSU). Er erinnerte an Kinder und ältere Leute, die mit dem Auf- und Abstieg Probleme haben könnten. Anke Martin (SPD) meinte, dass Fußkranke wohl eh nicht bis zur Brücke laufen würden. Christian Neuert (CSU) machte sich Gedanken über den Unterhalt: Im Winter müsse man dort salzen, was aber dem Beton schaden könnte. Ingenieur Pahl argumentierte, dass für die Brücke sehr hochwertiger Beton verbaut werde. Außerdem werde Regenwasser das Salz wieder abwaschen. Den Wunsch von Thomas Gehring (Grüne), das Bauwerk farbig zu gestalten, könne man mit Farbbeton erfüllen, so Pahl. Der sei aber wesentlich teurer.