Dorfbach Anlieger möchte die Zufahrt zu seinem Grundstück erleichtern - Modell soll Waaler Räten Vorstellung von Bauwerk geben">

Artikel: Brücke neben Brücke in Bronnen

4. September 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Dorfbach Anlieger möchte die Zufahrt zu seinem Grundstück erleichtern - Modell soll Waaler Räten Vorstellung von Bauwerk geben

Bronnen/Waal | cg | Eine private Brücke über den Dorfbach in Bronnen möchte Andreas Nitsch bauen, um die Zufahrt zu seinem Grundstück in der St.-Margaretha-Straße zu erleichtern. Haken: Nur ein paar Meter weiter führt eine öffentliche Brücke zum Angerweg. Allerdings müsste die Familie Nitsch dann über ein gewerbliches Nachbargrundstück, um zum eigenen Gelände zu gelangen.

Diese Problematik beschäftigte auch die Waaler Gemeinderäte bei ihrer jüngsten Sitzung. Der Bauausschuss habe die Örtlichkeit bereits in Augenschein genommen und nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, erklärte Bürgermeister Alois Porzelius. Das Wasserwirtschaftsamt und die Polizei hatten keine Bedenken gegen den geplanten Übergang, berichtete das Gemeindeoberhaupt. Kritischer sehe die Untere Naturschutzbehörde das Projekt.

Andreas Nitsch, der in der Sitzung Rederecht bekam, erklärte sich bereit, ein Modell im Maßstab eins zu eins anzufertigen, damit die Situation vor Ort anschaulicher wird. Gerhard Buchmann fragte, ob "Brücke neben Brücke sein muss?" Schließlich handle es sich um einen zentralen Punkt im Ort. Porzelius erklärte, dass Nitsch plane, über Rundfundamente zwei Stahlträger zu legen.

Damit sich die Brücke gut in das Ortsbild einfüge, kämen darauf ein Holzbelag und ein Holzgeländer. Das Ganze sehe dann aus wie ein breiter Steg.

Katrin Mohrenweis hatte weniger Bedenken wegen der Gestaltung der Brücke. "Aber wir zerschneiden den Dorfanger", kritisierte sie. Wenn noch ein Bronnener Antrag auf eine private Brücke stellt, müsse man dort auch zustimmen. Mohrenweis plädierte dafür, in die Überlegungen die Zufahrt über das Nachbargrundstück einzubeziehen. Porzelius entgegnete, dass der Grüngürtel durch die Brücke nur etwa drei Meter schmaler werde. Gerdi Bartholl sagte: "Mit Phantombrücken kennen wir uns ja aus. Ich würde gerne das Modell sehen." Christa Völk meinte, dass die Beeinträchtigungen nicht stark seien, da keine Flächen versiegelt werden.

Mit neun zu vier Stimmen votierte das Gremium schließlich für die Brücke - allerdings unter folgenden Auflagen:

Die Brücke ist nach den Vorgaben der Marktgemeinde Waal zu errichten. Sie darf sich nicht negativ auf den Wasserabfluss im Dorfbach auswirken. Auch Rettungsfahrzeuge müssen die Brücke befahren können.

Sämtliche Bau- und Unterhaltskosten sind vom Antragsteller zu tragen - auch die Kosten für den Anschluss der neuen Zufahrt an den Angerweg.

Der Antragsteller ist verkehrssicherungspflichtig und muss für Schäden haften.

Für die Einräumung des Fahrtrechts über die gemeindliche Grünfläche wird ein Beitrag erhoben.

Am Montag, 22. September, findet die nächste Marktgemeinderatssitzung statt. Am Mittwoch zuvor will sich der Bauausschuss das Brückenmodell ansehen.