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Bronze für Grabmale aus dem Hause Rudolph

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Bronze für Grabmale aus dem Hause Rudolph

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    Obergünzburg/Ostallgäu(rel). - Mit zwei Bronzemedaillen ist der Obergünzburger Steinmetz- und Steinbildhauermeister Hermann Rudolph vom Bundesinnungsverband des Steinmetz-, Stein- und Holzbildhauerhandwerks ausgezeichnet worden. Die Jury vergab die Gestaltungspreise für zwei Arbeiten, die der Obergünzburger für einen Wettbewerb im Rahmen der Bundesgartenschau in München gefertigt hat. Die Bundesgartenschau präsentiert sich unter dem Motto 'Perspektivenwechsel'. Eben das will auch das Steinmetz- und Holzbildhauerhandwerk auf dem Ausstellungsgelände in München bieten: Eingebettet in Gartenlandschaften werden auf einem Musterfriedhof Grabmale gezeigt, die von Steinmetzen, Holzbildhauern und Metallern aus dem gesamten Bundesgebiet gestaltet worden sind. Sie sind das Ergebnis eines Wettbewerbs des Innungsverbandes im Vorfeld der BUGA. Die Jury vergab drei Gold-, 22 Silber- und 22 Bronze-Medaillen sowie 34 Belobigungen. Zwei dieser Auszeichnungen gingen an Hermann Rudolph aus Obergünzburg. Die mit Bronze prämierten Arbeiten sind bis zum BUGA-Ende am 9. Oktober zu besichtigen. Hermann Rudolph übernahm im Jahr 2000 den 1872 gegründeten Familienbetrieb von seinem Vater, der aber nach wie vor im Unternehmen tätig ist. Der 37-Jährige beschäftigt sechs Mitarbeiter und hat sich auf 'individuelle personenbezogene Grabzeichengestaltung' spezialisiert. Schließlich wollten die Hinterbliebenen mit dem Grabmal 'ein Zeichen setzen', erklärt der Obergünzburger. Personenbezogen war auch die Vorgabe des Wettbwerbs, an dem sich Rudolph beteiligte. 'Fiktive Lebensläufe' waren das Thema und der Obergünzburger reichte vier Arbeiten ein. Zwei seien bereits im Vorfeld des Wettbewerbs aus der Jurierung herausgenommen worden, weil sie, so vermutet der Handwerksmeister, mehrteilig und damit kompliziert zum Aufbauen waren. Diese Aufgabe durfte nicht Rudolph selbst erledigen, sondern sei einer Firma übertragen worden. Der stellvertretende Innungsobermeister, der auch im Landesvorstand seiner Innung sitzt und deren Gestaltungskreis leitet, lässt anklingen, dass er trotz seiner zwei Medaillen mit der Entscheidung der Jury nicht ganz glücklich ist: Diese habe die seiner Meinung nach 'anspruchsvolleren' Arbeiten nicht zugelassen.

    Ruhiges Leben und Aufbruch Bei einem der auf der BUGA ausgestellten Grabmal von Rudolph handelt es sich um eine Stele aus Sarntaler Grünporphyr. Sie trägt ein eingelegtes Bronze-Schriftband, auf dem der Name des Toten vermerkt ist. Die Stele mit dem Schriftband soll, so Rudolph, darstellen, wie der Verstorbene eingebettet war in ein ruhiges Leben. 'Gleichzeitig soll aber auch der Aufbruch in eine neue Zeit aufgezeigt werden.' Beim andern Grabzeichen ist das obere Drittel einer kurzen Lanhelin-Granit-Säule abgetrennt. Dieser Block, der auf der Oberseite Name und Geburtsjahr der Bestatteten trägt, steht auf drei Edelstahlstiften auf dem unteren Teil. Die drei Stifte stehen dabei für die drei Kinder aus der gemeinsamen Ehe. Beide Säulenteile sollen, so die Vorstellung Rudolphs, eine symbolische Einheit bilden. Die Wettbewerbs-Arbeiten auf dem ehemaligen Flughafengelände Riem werden ergänzt durch mehrere Sonderfelder, unter anderem mit historischen Grabzeichen und Grabkreuzen. Zudem können sich Interessierte in einer 'Lebenden Werkstatt' einen Eindruck der Arbeiten von Steinmetzen und Steinbildhauern verschaffen.

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