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BRK gibt Erste Hilfe-Tipps bei Brandverletzungen, Stromschlag und Rauchvergiftung

Gefährlicher Advent

BRK gibt Erste Hilfe-Tipps bei Brandverletzungen, Stromschlag und Rauchvergiftung

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    Immer wieder wird der Rettungsdienst auch aufgrund von Stromschlägen durch defekte Weihnachtsbeleuchtung alarmiert. Das BRK Oberallgäu gibt Tipps, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen im Notfall wichtig sind. (Symbolbild)
    Immer wieder wird der Rettungsdienst auch aufgrund von Stromschlägen durch defekte Weihnachtsbeleuchtung alarmiert. Das BRK Oberallgäu gibt Tipps, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen im Notfall wichtig sind. (Symbolbild) Foto: Jörg F. Müller, DRK

    In der nun beginnenden Adventszeit genießen viele Menschen eine behagliche Stimmung durch Kerzenlicht. Leider kommt es dabei immer wieder zu Zimmer- und Wohnungsbränden, bei denen die Betroffenen teils schwere Brandverletzungen und/oder Rauchgasvergiftungen erleiden. Immer wieder wird der Rettungsdienst auch aufgrund von Stromschlägen durch defekte Weihnachtsbeleuchtung alarmiert. Das BRK Oberallgäu gibt Tipps, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen im Notfall wichtig sind. "Trotz aller Warnungen kommt in der Advents- und Weihnachtszeit häufig zu Bränden. Wenn Kerzen den trockenen Nadeln an Adventskränzen, Gestecken oder Christbäumen zu nahe kommen, kann es zu geradezu explosionsartigen Bränden mit schwerwiegenden Folgen kommen",  weiß Frank Schönmetzler, Ausbildungsleiter des BRK Oberallgäu. Er rät darum, Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen zu lassen. Besonders bei Kindern und Haustieren sollte man sehr wachsam sein und vorsichtshalber stets einen Eimer Wasser oder eine Löschdecke bereithalten.

    Was tun bei Verbrennungen?

    Im Fall von Verbrennungen empfiehlt er folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen:

    • Menschen, deren Kleidung brennt, aufhalten, sofort mit Wasser übergießen, mit einer Decke löschen oder auf dem Boden wälzen. ACHTUNG! Auf keinen Fall Decke mit synthetischen Materialien (z.B. Fleece) zum Löschen verwenden. Diese verschmelzen mit der Haut!
    • mit der Haut verklebte Kleidung oder in die Haut eingebrannte Materialien nicht entfernen.
    • Verbrennungen im Gesicht mit feuchten Tüchern kühlen, dabei Atemwege freihalten.
    • kleinflächige Verbrennungen (nicht größer als die Handfläche des Betroffenen) sofort zur Schmerzlinderung 10-15 Minuten lang mit fließendem, handwarmem Wasser kühlen.
    • ist dem Verletzten kalt, sofort mit dem Kühlen aufhören.
    • nach dem Kühlen die Wunde mit sterilem Tuch leicht abdecken, evtl. Arzt aufsuchen.
    • größere Verbrennungen am Rumpf nicht kühlen! Arzt aufsuchen oder Rettungsdienst 112 rufen.
    • ist eine Fläche von mehr als 5x die Größe der Handfläche des Betroffenen verbrannt => Rettungsdienst 112 rufen.
    • nach Erstversorgung der Wunde => Beine des Betroffenen hochlagern, bis Rettungsdienst kommt.
    • bei Kreislaufproblemen des Betroffenen => Erste Hilfe-Maßnahmen anwenden, Rettungsdienst 112 rufen.
    • grundsätzlich gilt: Brandblasen nicht öffnen (Infektionsgefahr) und keine Hausmittel (Mehl o.Ä.) verwenden.

    Was tun bei Rauchgasvergiftung?

    Neben den Flammen droht bei Feuern auch eine unsichtbare Gefahr: giftige Dämpfe. „Erste Anzeichen einer Rauchgasvergiftung sind beispielsweise Kopfschmerzen, starker Husten, Erbrechen, Schwindel, Bewusstlosigkeit, Kreislauf- und Atembeschwerden, die lebensbedrohlich werden können“, erklärt Frank Schönmetzler. „Um gravierende Spätfolgen zu vermeiden, sollten alle Betroffenen sich auf jeden Fall medizinisch untersuchen lassen.“Als Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Rauchgasvergiftung empfiehlt der Experte:

    • Notruf 112 alarmieren.
    • unbedingt auf Selbstschutz achten.
    • Fenster, Türen öffnen und für Sauerstoffzufuhr sorgen.
    • Person aus der Gefahrenlage bringen.
    • regelmäßig Bewusstsein, Atmung und Kreislauf prüfen.
    • ist die Person bei Bewusstsein: beruhigen.
    • bei Atemnot: Betroffenen mit erhöhtem Oberkörper lagern.
    • bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage und ggf. Herz- Lungen-Wiederbelebung, Atemspende.
    • warten bis der Notarzt eintrifft.

    Was tun bei Stromschlag?

    Eine weitere Gefahr in der Advents- und Weihnachtszeit stellen Stromschläge durch elektrische Beleuchtung dar. "Sie können lebensgefährliche Herzrhythmusstörungen hervorrufen, die zum plötzlichen Herztod führen können."Erste Hilfe bei Unfällen durch elektrischen Strom

    • Notruf 112 absetzen
    • eigene Sicherheit beachten! Helfer darf keinesfalls selbst in den Stromkreis gelangen!
    • Gerät oder Sicherung ausschalten/Stecker ziehen.
    • Betroffenen mit nicht leitenden Hilfsmitteln (Decke, Holzstiel) von der Stromquelle wegziehen.
    • Betroffenen ansprechen, beruhigen und trösten.
    • regelmäßig Bewusstsein, Atmung und Kreislauf prüfen.
    • bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage.
    • bei Bewusstlosigkeit und fehlender normaler Atmung: sofort Herz- Lungen-Wiederbelebung, Atemspende bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
    • bei Hochspannungsunfällen: Rettung nur durch Fachpersonal!

    Der Experte rät allen, regelmäßig die Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Das BRK bietet in Kempten und dem Allgäu regelmäßig entsprechende Kurse an. Nähere Infos zu den Kursen finden Sie unterhttps://www.kvoberallgaeu.brk.de/.

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