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Braunviehbestände im Allgäu rückläufig

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Braunviehbestände im Allgäu rückläufig

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    Krugzell (js). - Die Allgäuer Landwirte sind durch die topografische Lage und das harte Klima benachteiligt. Dennoch gibt es zahlreiche engagierte Züchter, die im Zuchtverband der Allgäuer Herdebuchgesellschaft (AHG) an der Verbesserung der Rasseeigenschaften des Braunviehs arbeiten. Auf der Jahresversammlung in Krugzell (Oberallgäu) kamen züchterische wie allgemeine Probleme der Landwirtschaft zur Sprache. AHG-Zuchtleiter Stefan Rist erläuterte, dass die Kuhbestände im AHG-Bereich seit 1998 insgesamt um 7,2 Prozent zurückgegangen seien. Gleichzeitig habe der Rückgang beim Braunvieh 11,5 Prozent betragen, der Zuwachs bei den Holstein-Schwarzbunten dagegen 22,8 Prozent. Diese Entwicklung wie auch die Zunahme der Einkreuzungen betrachte die AHG mit Sorge, denn 'wir haben mit dem Braunvieh eine Rasse, mit der wir bestens produzieren können.'Mit dem Tiroler Hans Mair war der Präsident der Weltvereinigung der Braunviehzüchter ins Allgäu gekommen. In seinem Heimatland gebe es Versuche, die Landwirte auf die Landschaftpflege zu beschränken. 'Wir wollen aber nicht nur Landschaftsgärtner sein, wir wollen auch produzieren.

    ' Die Oberallgäuer Kreisbäuerin Ulrike Müller rief ihre Berufskollegen auf, die 'schwarzen Schafe' in den eigenen Reihen nicht mehr zu decken. 'Wir brauchen eine praxisgerechtere Umsetzung der EU-Vorschriften unter Berücksichtigung der Verbrauchersicherheit.'AHG-Vorsitzender Siegfried Schütz, selbst anerkannter Züchter und regelmäßig auf Zuchtschauen erfolgreich, mahnte die Politik: 'Versprechungen zum Bürokratieabbau helfen uns nicht weiter, wir wollen langsam Taten sehen.' Der eigentliche Ansprechpartner, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Gerd Müller (CSU) , konnte allerdings trotz Zusage nicht nach Krugzell kommen - sein Minister Seehofer hatte ihn nach Wien geschickt. Gekommen war Kemptens Oberbürgermeister Dr. Ulrich Netzer, der versprach: 'Das Miteinander von AHG und Stadt hat beiden genutzt - und hält bis heute.' Netzer spielte darauf an, dass in den 20ern des vorigen Jahrhunderts der damalige OB Dr. Otto Merkt ein entschiedener Förderer der AHG und Initiator des Tierzuchthallenbaus war. Am Rande des Treffens gab es Ehrungen: Vergeben wurden bronzene und silberne Verbandsmedaillen. Die einzige Goldene durfte heuer der Memminger Matthias Kelz in Empfang nehmen, der sich langjährige Verdienste um die Braunviehzucht erworben hatte.

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