Kempten | li | Die Höchstädter Grundbesitzgesellschaft Recommerz hat das Allgäuer Brauhaus-Gelände gekauft. Mit einem städtebaulichen Gesamtkonzept will der schwäbische Projektentwickler die Innenstadt weiter aufwerten. Der Verwaltungssitz des Allgäuer Brauhauses bleibe jedoch im Eigentum der Brauerei und damit an der Beethovenstraße, betont Brauhaus-Vorstand Heinz Christ.
Seit fast drei Jahren steht das ehemalige Brauereigelände zwischen Beethoven-, Hirnbein- und Königstraße mit einer Fläche von 16000 Quadratmetern zum Verkauf. Im Bauausschuss wurden bereits Pläne für ein Gesundheitszentrum samt Seniorenwohnungen diskutiert, allerdings verliefen das Projekt im Sande. Jetzt bekam das Unternehmen aus Höchstädt an der Donau den Zuschlag. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Städtebauliche Herausforderung
"Die Entwicklung und zukünftige Nutzung des Brauhaus-Geländes sehen wir als städtebauliche Herausforderung", erklärt Recommerz-Geschäftsführer Hannes Geierhos. Ziel sei die Aufwertung der Innenstadt als Einkaufs-, Erlebnis- und Kommunikationsraum. Dazu sei auch die "Revitalisierung" des Zentralhauses und Illerkaufs wichtig.
Erste Gespräche zwischen dem Projektentwickler und der Bad Hersfelder Unternehmensgruppe Rosco haben bereits stattgefunden. Wie berichtet hat sich Rosco kürzlich an Illerkauf und Zentralhaus beteiligt.
Dass sich Recommerz mit Rosco bei der Nutzung des Areals abspricht, hat das Brauhaus im Kaufvertrag festhalten lassen: "Die Allgäuer Brauhaus AG und die Recommerz GmbH vereinbaren, dass sich die Recommerz GmbH verpflichtet, mit dem Eigentümer der vorgelagerten Nachbargrundstücke Verhandlungen bezüglich der Entwicklung des Gesamtareals zu führen.
Ziel ist es so gegebenenfalls gemeinsam die Entwicklung dieses innerstädtischen Gebiets im Sinne der Stadtentwicklung und zum bestmöglichen Nutzen zu führen", zitiert Christ und meint: "Als eines der ältesten und traditionsreichsten Unternehmen in Kempten haben wir großes Interesse an der positiven Weiterentwicklung der Stadt."
Jetzt strebt Recommerz eine schnelle Realisierung an und will zum Jahreswechsel ein Konzept vorlegen. Auf seiner Internetseite wirbt das Unternehmen bereits: "Miet- und Kaufangebot für Einzelhandel, Verkauf, Gewerbe, Dienstleistung, Büro-Verwaltung." Mit ernsthaften Mietinteressenten habe es bereits vielversprechende Kontakte gegeben, erklärt Geierhos.
Bereits vor zwei Wochen traf er sich mit OB Dr. Ulrich Netzer. Dieser machte gestern deutlich: "Zunächst ist für das Brauhaus-Areal ein schlüssiges Gesamtkonzept notwendig." Dann könne ein städtebaulicher Rahmenplan und ein Bebauungsplan entwickelt werden.