Buchloe - Ein Konzert der etwas härteren Gangart gab es am Dienstag im Buchloer Jugendzentrum zu hören. Zu Gast waren die aus Schweden stammenden Punk'n'Roll-Rocker von 'The Bones', die unterstützt durch die Sonthofener Rock-Band 'Kind im Magen' das voll besetzte Juze zum Kochen brachten. Eingeladen hatte der Verein 'Junge Initiative', der unter dem Motto 'Buchloe Rock City' in Zukunft öfter hochkarätige Bands nach Buchloe locken will. Eröffnet wurde der Abend durch die Formation 'Kind im Magen', die sich laut Musikern zum Ziel gesetzt hat, 'die beste deutsche Rockband zu werden'. Der erste Eindruck war nicht schlecht: harte Gitarrenriffs, Refrains zum Mitsingen und ein ziemlich souveräner Bühnenauftritt. Trotz einiger Patzer im Zusammenspiel und der eher schwammigen Tonmischung klappte das Anheizen des noch nicht ganz aufgetauten Publikums ziemlich gut. Von den jungen Musikern 'Allexx Pau-Li' (Gesang, Gitarre), 'Trip Tom' (Bass, Gesang), 'Gnagg Flow' (Rhythmus Gitarre) und Benny 'von Schaumschlag' (Drums), wird man sicher noch einiges zu hören bekommen. Voller Spannung wurde danach dem Auftritt der 'Bones' entgegen gefiebert. Die Schweden haben in der Rock-Szene einen ausgezeichneten Ruf als Live-Band, was nicht zuletzt die Tatsache beweist, dass sie es an einem Dienstagabend schaffen, etwa 330 Leute zum Feiern zu animieren. Das Publikum wurde nicht enttäuscht.
Obwohl es anfangs einige Soundprobleme gab - die Stimmen und der Bass waren beispielsweise viel zu leise - entfachten die vier Musiker mit ihren schnellen und melodiösen Songs ein musikalisches Feuerwerk. Natürlich gibt es anspruchsvollere und facettenreichere Musik, aber das ist sicher nicht der Anspruch der 'Bones'. Sie bezeichnen sich als eine Band, die 'spielt um zu leben, und lebt um zu spielen' und das merkt man ihnen auch an. Mit alten Songs wie 'Monsters Prefer Blondes' und aktuelleren und dem Publikum oft noch unbekannten Stücken wie 'Railroad Track', sorgten sie für eine ausgezeichnete Stimmung im Juze. Vor der Bühne bildete sich schnell ein Pulk Tanzwütiger, die sogar die Ausdauer hatten, während des einstündigen Konzerts ununterbrochen zu 'pogen'. Nicht einmal die herbeigerufenen Türsteher konnten schließlich verhindern, dass ab und an Bierbecher oder andere Gegenstände auf die Bühne flogen. Wie bei Punkkonzerten üblich, schaffte es manchmal auch ein Zuschauer hinauf zu den Musikern. Spätestens nach der ersten Zugabe gab es kein Halten mehr und alle klatschten im Takt zu den dröhnenden Gitarren und den energiegeladenen Drums. Als am Ende der Sänger der Band die 'Meute' aufrief, sich selbst zu feiern, war auch den Zuhörern in den hinteren Reihen klar: Eine außergewöhnliche Band spielt hier vor einem außergewöhnlich gut gelaunten Publikum. Alles in allem war es eine gelungene und gut organisierte Veranstaltung, die Lust auf mehr macht. Vielleicht wird Buchloe ja wirklich noch zur 'Rock City'. Matthias Hauck