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Artikel: Blühende Landschaften

2. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Privatinitiative Biene, Hummel und Co. sollen es in Bad Grönenbach bald besser haben

Bad Grönenbach | sar | "Bad Grönenbach blüht auf - für Biene, Hummel und Co" ist eine Initiative überschrieben, die Marcus Haseitl dem Kur- und Tourismusausschuss vorstellte. Der Grönenbacher Hobby-Imker hat es sich zum Ziel gesetzt, die Lebensbedingungen für Insekten in der Marktgemeinde zu verbessern.

Haseitl selbst hat in den letzten 14 Jahren einen Rückgang der Vitalität der Bienen im Flurbereich des Kurortes und auch einen Rückgang der Pflanzenvielfalt festgestellt. Der Naturfreund berichtete auch, dass von 550 Wildbienenarten in Deutschland insgesamt 284 Arten und damit rund 50 Prozent auf der Roten Liste stehen. "Auch die landwirtschaftlich genutzten Flächen können unsere Bienen nicht mehr ernähren", meinte Haseitl im Hinblick auf Monokulturen und das Verschwinden von Acker- und Wiesenblumen.

"Dramatische Notlage"

Marcus Haseitl hat sich der im Jahr 2003 gegründeten Interessengemeinschaft "Netzwerk Blühende Landschaft" angeschlossen und will mit seiner Privatinitiative auf die dramatische Notlage von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen aufmerksam machen. Erste Erfolge zeigen sich bereits. So hat der Imker schon mehrere Vereine in der Marktgemeinde und den Ortsteilen für seine Sache gewinnen können. Haseitl will eine blühende Landschaft schaffen, in der sich Mensch und Tiere wohlfühlen können. Im Bereich der Landwirtschaft sei dies mit Blühstreifen entlang von Wiesen und Äckern möglich, aber auch durch blühende Zwischenfrüchte oder Flächenstilllegungen. Im eigenen Garten könne man bienenfreundliche Blumen und Stauden pflanzen, einen blühenden Balkon oder Blumeninseln schaffen.

"Aus touristischer Sicht ist das eine spannende Sache", betont Kurdirektorin Wiebke Flaßhoff und denkt daran, dass Urlauber in Bad Grönenbach das ländliche Ambiente schätzen würden. "Wir sind Bienendorf" wäre nach Ansicht von Hildegard Brodkorb ein werbewirksamer Slogan, den man mit Bad Grönenbacher Honig, Getränken oder auch Blumenmischungen, die an Kurgäste und Urlauber verschenkt werden, unterstützen könne. Bürgermeister Bernhard Kerler meinte, dass die Gemeinde mit der Pflanzenauswahl für öffentliche Pflanzungen, der Bepflanzung von Brachflächen, Straßenrändern und Rasenflächen Unterstützung für die Initiative leisten könne. Der Bürgermeister machte aber auch deutlich, dass die Bieneninitiative nur eine von vielen Facetten des Kneippkurortes sein könne. Der Kur- und Tourismusausschuss legte sich darauf fest, die Aktion "Bad Grönenbach blüht auf" zu starten.

Zunächst sollen Kurverwaltung und Marktgemeinde zu einem Gespräch einladen, um Ideen und Konzeptvorschläge zu sammeln. Daraus könne dann im Jahr 2009 eine Auftaktveranstaltung für das Naturprojekt entstehen.

Näheres unter

www.bluehende-landschaft.de