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Blockheizwerk für Hindelang zunächst auf kleiner Flamme

Bad Hindelang

Blockheizwerk für Hindelang zunächst auf kleiner Flamme

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    Zum heilklimatischen Kurort Bad Hindelang würde ein zentrales und mit Holzhackschnitzeln gefüttertes Blockheizkraftwerk gut passen. Dadurch verringert sich der Ausstoß von Kohlendioxid. Die Absicht, ein solches auf erneuerbare Energie aufgebautes Nahwärme-Versorgungsnetz im Ostrachtal aufzubauen, stieß folglich in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats auf Wohlwollen. Allerdings will man bescheiden damit beginnen. Auf Anraten einer Tochterfirma des Zweckverbands Abfallbeseitigung Kempten (ZAK) soll es zunächst nur eine Startlösung geben. Gedacht ist an ein Kraftwerk mit Rauchgas- und Staubfilter. Vorerst sollen hauptsächlich gemeindeeigene Gebäude mit regenerativer Energie versorgt werden.

    Drei Modelle stellte das Unternehmen Bio-Energie Allgäu (BEA) in der Ratssitzung vor: die favorisierte "Startlösung", ein kleines Netz für den Hindelanger Ortskern und ein großes Netz für den gesamten Ort Hindelang mit einem zentralen Ofen am Sportplatz. Noch steht die Gemeinde ganz am Anfang des Entscheidungsprozesses und agiert daher entsprechend vorsichtig. Erst wenn die ZAK-Tochter Vorverträge mit den in Frage kommenden neun Abnehmern unter Dach und Fach bringt, will man zur Sache gehen. Offen ist dabei noch, ob das Unternehmen nur für die begleitende Fachberatung sorgt oder als Investor einsteigt, eventuell zusammen mit der Gemeinde und dem örtlichen E-Werk sowie weiteren privaten Geldgebern.

    Rauchschwaden unerwünscht

    Viel Geld muss schon bei der Startlösung in die Hand genommen werden. Die Rede ist von 1,5 Millionen Euro, wobei eine weitere Viertelmillion für eine Zusatzanlage anfällt, damit im Tourismus-Ort keine unerwünschten Rauchschwaden dem Schornstein entsteigen. Ein großes Netz für den gesamten Ort würde gar 3,3 Millionen Euro kosten, mitsamt der Filteranlage.

    Von den Summen ließ sich der Marktgemeinderat nicht abschrecken, zumal für Kurhaus, Feuerwehrhaus und Rathaus sowieso Änderungen bei den Heizsystemen notwendig werden. Thomas Karg (FW Bad Oberdorf) als Energie-Referent des Rats nannte das vorgelegte Konzept "schlüssig und nachvollziehbar". Karg ist als Heizungsbauer selbst ein Fachmann. Eric Beißwenger (Parteilose Wählerschaft Unterjoch) unterstützte diese Auffassung. Das Thema erneuerbare Energie sei enorm wichtig für den Kurort, sagte Beißwenger.

    Nicht gelten lässt Bürgermeister Adalbert Martin nackte Wirtschaftlichkeitsberechnungen angesichts des derzeit niedrigen Heizölpreises. "Da tut s noch mal einen Riesenknall", glaubt der Rathaus-Chef an die erneuerbaren Energien.

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