"Der kurze Dienstweg hat eine hohe Erfolgsgarantie". So brachte Michael Wagner das auf den Punkt, was die Blaulicht-Organisationen in Füssen und seinen Ortsteilen auszeichnet: Das gute Miteinander all derer, die Tag und Nacht für ihre Mitmenschen ehrenamtlich da sind. Als neuer Sprecher der "Blaulichter" in der Nachfolge von Polizeichef Günther Stadler führte er gut gelaunt durch den Neujahrsempfang im Sparkassensaal und freute sich über die Anerkennung, die Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Sozialem den Organisationen zollten.
Allen voran war das Justizministerin Beate Merk. Sie betonte das hohe Ansehen, das Polizei, Feuerwehr, Bergwacht, Rotes Kreuz, Wasserwacht und Technisches Hilfswerk in der Bevölkerung genießen: "Davon können wir Politiker nur träumen." Diese Politiker arbeiteten aber mit Nachdruck an der Verbesserung der Rahmenbedingungen, sprich an der Novellierung des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes. Als Beispiel nannte Beate Merk die Führerscheinrichtlinie. Diese mache es dringend erforderlich, dass ehrenamtliche Rettungskräfte auch mit einem normalen Pkw-Führerschein einen Lkw bis 4,5 Tonnen fahren dürfen. "Sonst könnte es eines Tages passieren, dass die Feuerwehr nicht ausrücken kann, weil niemand das Löschfahrzeug fahren darf."
Dass die Gesetze nicht immer der Realität entsprechen, stellte auch Bürgermeister Paul Iacob fest. Umso wichtiger sei es, dass die "Blaulichter" dennoch die Sicherheit der Bürger gewährleisten. "Die jungen Blaulichter machen sich mit neuer Technik, mit neuen Anforderungen vertraut", freute sich Iacob über den funktionierenden Generationswechsel. Nachholbedarf sieht er dagegen in der Schulung der Bevölkerung, die sich manchmal doch zu sehr auf die Rettungsdienste verlasse.
Landtagsabgeordnete und stellvertretende Landrätin Angelika Schorer stellte eine Rechnung auf: Wenn pro Stunde für ehrenamtliche Blaulicht-Dienste in Bayern zehn Euro gezahlt würden, wären das 10 Milliarden Euro im Jahr. Der gesamte bayerische Haushalt umfasst heuer 40 Milliarden.
"Das Ehrenamt ist also unbezahlbar", betonte Schorer und versprach, dass "die Zuwendungen für ehrenamtliche Tätigkeiten im Landkreis in keinem Fall gekürzt werden."

Großzügige Spende
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Auch die Sparkasse Allgäu - neben Apcoa, der Firma Krüger, der Familie Wagner und der Stadt Füssen Sponsor des Empfangs - wird den Inhalt ihres Spendentopfes um keinen Cent kürzen. Das versprach stellvertretender Vorstandsvorsitzender Manfred Kreisle all denen, "die oft unter Einsatz ihres Lebens anderen helfen."