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Artikel: Blaichacher Jugendfeuerwehr leistet Profi-Dienst

6. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
charles abarr

Intensiv-Übung "Tag der Berufsfeuerwehr" ermöglicht dem Nachwuchs einen realistischen Einblick in den normalen Arbeitsalltag

Von Marion Bässler |BlaichachFür 19 Mitglieder der Blaichacher Jugendfeuerwehr ist dieser Tag etwas ganz Besonderes. Wie lange haben sie drauf gewartet und hingefiebert, endlich einmal wie ein richtiger Feuerwehrmann "arbeiten" zu dürfen - jetzt ist es so weit. Beim "Tag der Berufsfeuerwehr" erleben die Jugendlichen in einer Übung den ganz normalen Arbeitsalltag auf einer Feuerwehrwache.

Einfach nur "cool" findet es Max Leger, dass er die anfallenden Tätigkeiten einmal so realistisch üben kann. "Es ist schon etwas ganz anderes, weil die Einsätze unerwartet kommen", beschreibt Katrin Roos die Situation. Da Nachwuchsleute und Einsteiger erst ab einem Alter von 16 Jahren und nach erfolgreich absolvierter Truppmannausbildung in den aktiven Dienst wechseln können, haben es die Jugendlichen sonst meist nur mit einem Brand oder einem fiktiven "Einsatz" zu tun. "Jetzt ist es ernst", erklärt Katrin Roos.

10 Uhr, Dienstbeginn im Blaichacher Feuerwehrhaus. Kommandant Ralph Appelt und Jugendwart Christian Fichtl verteilen die Einsatzpläne und teilen die Buben und Mädels in verschiedene Gruppen den jeweiligen Fahrzeugen zu. Jetzt geht es ans Eingemachte.

Einer aus der Truppe bezieht Position im Funkraum, für den Rest heißt es prüfen, ob die Fahrzeuge einsatzbereit sind, sich vergewissern ob die Ausrüstung gereinigt an ihrem Platz liegt und warten. Der nächste Einsatz kommt bestimmt. "Man ist schon ein bisschen angespannt, weil man nicht weiß, was als Nächstes kommt", gibt Sarah Müller zu. Eine Türöffnung bei einer Person, die sich hilflos in ihrer Wohnung befindet, gilt als erste Bewährungsprobe. "Die einzelnen Handgriffe sollten sitzen", fordert Ralph Appelt, aber natürlich greifen er und seine Kollegen dem Nachwuchs bei Bedarf noch unter die Arme.

Am Nachmittag steht Theorie auf dem Programm. Am Lehrerpult steht aber keineswegs ein altgedienter Feuerwehrmann, sondern der Unterricht wird von drei Jugendlichen aus dem aktiven Dienst geleitet, was bei den Lehrgangsteilnehmern sehr gut ankommt. Daher folgt die Gruppe gespannt den Erläuterungen, bevor es in der Fahrzeughalle an den praktischen Teil geht und das Gelernte in einem Wissenstest noch einmal überprüft wird.

Während sich die Mitglieder der Blaichacher Jugendfeuerwehr nach dem gemeisterten Test noch über ihr Ergebnis freuen, ertönt plötzlich der Alarm - ein Verkehrsunfall in der Rothenfelsstraße, bei dem ein Pkw einen Fahrradfahrer angefahren hat, wird angenommen. Während Ralph Appelt als Einsatzleiter durchsagt, wer alles ausrückt, rennen die Mädchen und Buben zu ihren Fahrzeugen.

Innerhalb kürzester Zeit sind sie gerüstet und rasen mit Blaulicht los. Ganz so wie echte Berufsfeuerwehrler.