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Billiglohn-Firmen wollen Installateuren Wasser abgraben

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Billiglohn-Firmen wollen Installateuren Wasser abgraben

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    Füssen/Schwangau(asp). - Im Zeichen der Fortbildung steht heute und morgen die Jahrestagung des 'Fachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern'. Im Kurhaus Schwangau geht es um das barrierefreie Bauen und um die Energie-Einsparverordnung. Im Allgäu und im übrigen Bayern ringen die Installateure und Spengler im Wettbewerb mit 'Billiglohn-Unternehmen' aus Ost-Deutschland um Aufträge und gegen sinkende Umsatzzahlen. Zum Verbandstag werden insgesamt 500 bis 600 Teilnehmer erwartet. Bereits gestern machte die bayerische Verbandsspitze bei ihrer Pressekonferenz in Füssen ihre Sorgen deutlich. Bayernweit zählt der Fachverband mit seinen 60 Mitgliedsinnungen rund 5300 Betriebe mit insgesamt 57700 Beschäftigten - 2,1 Prozent weniger als im Vorjahr, berichtete Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Schwarz.

    Der Abwärtstrend ist auch bei der Ausbildung der Spengler, Installateure, Heizungs-, Behälter- und Ofenbauer unaufhaltsam: Im Jahr 2002 sankt die Zahl der Azubis um 13,8 Prozent auf gut 7500 - viele Ausbildungsplätze können mangels Interessenten nicht besetzt werden. Ähnlich ist die Situation innerhalb der vier Allgäuer Innungen für Sanitär und Haustechnik. Laut Alfons Jall aus Irsee, Obermeister der Innung Kaufbeuren/Ostallgäu (rund 100 Betriebe), gibt es im Ostallgäu und in den Innungen Kempten (145 Betriebe), Lindau (40) und Unterallgäu (90) derzeit durchschnittlich sechs bis sieben Mitarbeiter pro Betrieb. 'Etwa zehn Prozent davon sind Auszubildende - Tendenz rückläufig', sagte Jall. Laut Landesinnungsobermeister Werner Obermeier machen momentan Neubauten bei den Aufträgen 'höchstens 20 Prozent' aus, rund 70 Prozent sind Sanierungen. Trotz der sinkenden Umsätze sieht Jall keinen Grund zur Schwarzmalerei - wenn die Politik für die richtigen Rahmenbedingungen sorge. Eine klare Absage erteilt der Fachverband der von der Regierung geplanten 'Agenda 2010' mit der Änderung der Handwerksordnung. Sie sieht vor, für rund zwei Drittel der Handwerke keine Meisterprüfungs-Voraussetzung mehr zu verlangen. Alfons Jall: 'Wer einen Betrieb führt, muss eine solide Ausbildung haben, die er durch die Meisterprüfung erreicht.'

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