Germaringen | ses | Bewährtes behielt der Germaringer Gemeinderat auch in seiner neuen Konstellation bei. Zum einen bekam Bürgermeister Kaspar Rager bei der konstituierenden Sitzung erneut zwei Stellvertreter zur Seite gestellt, zum anderen wurde dabei das ungeschriebene Gesetz berücksichtigt, aus jedem Ortsteil einen Vertreter zum Bürgermeister zu wählen.
Reinhard Miller, vor sechs Jahren überraschend als Vertreter der kleinsten Ortsgruppe zum zweiten Bürgermeister gewählt, stellte im Vorfeld bereits klar, dass er nicht mehr als erster Stellvertreter Ragers antreten werde. Er sei der Meinung, dass der zweite Bürgermeister aus den Reihen des Obergermaringer Bürgerblocks kommen sollte, der allein zehn der 16 Sitze im Rat belegt, meinte der Ketterschwanger. Vorgeschlagen wurden der bisherige dritte Bürgermeister Jakob Greif und Bernhard Biechele, der bereits von 1996 bis 2002 das Amt des Stellvertreters inne hatte. Mit 10:5 Stimmen setzte sich Biechele durch.
Bei der Wahl zum dritten Bürgermeister sprach sich das Gremium für Reinhard Miller aus. 'Er hat hervorragende Arbeit geleistet und daher ist es dringend notwendig, dass er uns an der Spitze erhalten bleibt', appellierte Werner Schweitzer. Rager meinte abschließend, dass seine Stellvertreter bei vielen Themen erste Anlaufstelle seien - etwa als Zeugen in Grundstücksangelegenheiten.
Zuvor bereits wurden mit Hermann Fischer, Wilfried Moser, Andreas Kaufmann, Jürgen Nieberle und Benno Wahmhoff fünf neue Räte vereidigt. Sie schworen Gehorsam den Gesetzen gegenüber und, dass sie ihre Amtspflichten mit bestem Gewissen erfüllen würden. Erwin Pritzger, ebenfalls neu ins Gremium gewählt, konnte aus privaten Gründen nicht an der ersten Sitzung teilnehmen.
Nachdem die Räte unkompliziert und durchweg einstimmig diverse Verbandsräte und deren Stellvertreter bestellt und die Ausschüsse besetzt hatten (siehe Infobox), folgte eine Diskussion über die Geschäftsordnung. Dabei wurde unter anderem geregelt, dass die Räte künftig besser für ihre Arbeit entlohnt werden. Statt der bisher 15 Euro, erhalten sie nun 20 Euro pro Sitzung.
Werner Schweitzer meinte zudem, man müsse regeln, dass bei Versammlungen von örtlichen Vereinen und Verbänden immer ein Vertreter der Gemeinde anwesend ist - entweder einer der Bürgermeister selbst oder ein Ratsmitglied. Zudem sprach sich Schweitzer dafür aus, öffentliche Sitzungen in geregelten Abständen einzuberufen. 'Vielleicht wird dann das Interesse der Bevölkerung größer', meinte er. Schweitzer war es letztlich auch, der zu einer Art Not-Bürgermeister ernannt wurde und Gewehr bei Fuß zu stehen hat, sollten einmal alle drei Bürgermeister ausfallen.