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Betriebe sollen auf Fliegerhorst siedeln

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Betriebe sollen auf Fliegerhorst siedeln

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    Viele Gäste bei Neujahrsempfang von Stadt und Bundeswehr. Von Markus Bär Kaufbeuren Wirtschaftsbetriebe siedeln bald möglicherweise auf dem großen Areal des Kaufbeurer Fliegerhorstes. Wie Oberst Klaus Knepper beim Neujahrsempfang der Stadt und der Bundeswehr vor zahlreichen Gästen im Unteroffiziersheim mitteilte, gebe es derzeit konkrete Überlegungen, wie die Bundeswehr am Standort Kaufbeuren mit der Wirtschaft kooperieren könne. Oberbürgermeister Andreas Knie betonte zudem, dass man bereits 'einige Eisen im Feuer' habe. Er hofft, dass es noch heuer zu konkreten Ergebnissen bei Gesprächen kommt.

    Ein weiteres Projekt läuft des Weiteren am Fliegerhorst: Unter der Bezeichnung 'Integration Wirtschaft/Technische Schule der Luftwaffe 1 (TSLw 1)' soll im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums untersucht werden, wie die technische Ausbildung in Kaufbeuren durch ein durch Industrie und Luftwaffe gemeinsam gegründetes Unternehmen effizienter durchgeführt werden kann. 'Es könnte sein, dass bald bei einem Teil der Lehrgänge nicht nur Soldaten, sondern auch Zivilisten aus der Wirtschaft geschult werden', so Knepper. Derzeit werde ermittelt, ob das organisatorisch machbar und letztlich für die Bundeswehr auch rentabel sei.

    'Stabilisiert den Standort'

    Allein 2001 wurden an der TSLw 1 6044 Schüler in 538 Lehrgängen unterrichtet. Knepper wie Knie zeigten sich in ihren Ansprachen sehr erfreut darüber, dass angesichts der Bundeswehrreform, die zum Beispiel die Schließung des Fliegerhorstes bei Memmingen zur Folge hat, der Standort Kaufbeuren wachse. 'Und wenn wir mit Industrie zusammenarbeiten, stabilisiert das den Standort zusätzlich.' Zahlreiche Gäste seien zu Tagungen und Seminaren aus dem In- und Ausland zum Fliegerhorst gekommen. 'Hierbei waren allein in Kaufbeuren 1938 Fremdübernachtungen zu verzeichnen', betonte Oberst Knepper.

    Neben der wirtschaftlichen Bedeutung hob der Oberst noch die sozialen Verflechtungen der Soldaten im Leben der Stadt hervor. Er verwies dabei zum Beispiel auf die Blutspendeaktionen, die seit 1977 regelmäßig durchgeführt wurden und bei denen bis 2001 über 12 500 Blutkonserven, entsprechend einem Wert von 125 000 Mark, 'erzapft' wurden. 'Das Geld wurde für die Jugend-, Behinderten- und Seniorenarbeit in der Stadt gespendet.'

    Das Jahr 2001 ist für Kaufbeuren ein bedeutendes Jahr gewesen, erklärte Knie. Die bedeutenden Investitionen von 40 Millionen Euro am Klinikum hätten wichtige Aufträge für Handwerk und Industrie in der Region gebracht. Kaufbeuren entwickle sich zu 'dem' Gesundheitszentrum im Ostallgäu sagte er mit Hinblick auf die Eröffnung des Gerontopsychiatrischen Institutes, die baldige Einrichtung einer Schlaganfall-Spezialeinheit und die Zusammenlegung der Krankenpflegeschulen.

    'Größer nicht vorstellbar'

    Des Weiteren bezeichnete er die Heiligsprechung Crescentias als großes Ereignis für die Stadt, dessen Bedeutung 'noch nicht voll zu ermessen ist'. Immer mehr Wallfahrer und Pilger kämen nach Kaufbeuren. 'Ein größerer Werbefaktor ist nicht vorstellbar.'

    Dieses Faktum solle aber mit 'Augenmaß' genutzt werden, warnte der Oberbürgermeister. Es müsse langsam wachsen. 'Kaufbeuren wird wohl seinen eigenen Weg in die Zukunft gehen, der mit denen anderer Städte nicht vergleichbar sein wird.'

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