Von Freddy Schissler | Der Mann hat früh gewusst, was er will. Mit neun Jahren, so habe ihm das später die Mutter erzählt, soll Jan Weiler seinen Berufswunsch so formuliert haben: "Ich möchte mal auf einem großen Stein im Wasser sitzen und schreiben." Respekt. So was klingt nicht alltäglich und lässt erahnen: Dieser Mensch muss über ein großes Repertoire an Fantasie verfügen.
Welche Ausmaße es bisweilen annehmen kann, bewies Weiler zum einen als Chefredakteur beim Magazin der Süddeutschen Zeitung und seit geraumer Zeit als Buchautor.
Mit "Maria, ihm schmeckts nicht" schaffte der Düsseldorfer, der schon lange in Bayern lebt, den Durchbruch als Schriftsteller. Es folgten satirische Werke wie "In meinem kleinen Land" oder - ganz Fußballfan - das Buch "Gibt es einen Fußballgott?", ehe Weiler nun mit "Drachensaat" einen klassischen Roman auf den Markt brachte, aus dem er am Dienstag, 9. Dezember (19.30 Uhr), im Kunsthaus in Kaufbeuren liest.
Es ist eine schriftstellerische Kursänderung, die Jan Weiler hier vornimmt und er glaubt: "Ich bin damit auf dem richtigen Weg."
Der Journalist und Buchautor erzählt in "Drachensaat" von Menschen, die mit dem hohen Tempo der Leistungsgesellschaft nicht mehr mithalten. Die ausrasten und zur Gefahr für ihre Mitmenschen werden. Die aber gleichwohl Gedanken aus ihrer zunächst simplen Sicht entwickeln, die letztlich so abstrus gar nicht klingen und den Leser mit der Frage zurück lassen: "In welcher mitunter unlogischen Welt leben wir eigentlich?"

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Auf seiner Homepage vergeht kaum ein Tag, an dem sich nicht ein Leser meldet. Beispiel Mona L.: "Hallo Herr Franz, ich liebe Ihre Bücher - habe außer zweien schon alle gelesen." Die Frau hat viel Zeit investiert, denn Andreas Franz (54) ist ein fleißiger Krimischreiber. "Spiel der Teufel" heißt sein neues Werk - das 17. Beachtlich. Immerhin hatte Franz zunächst anderes im Sinn, als Bücher zu schreiben: Schlagzeug zu spielen.
Oder Lastwagen zu fahren. Dann begann er mit dem Schreiben. Inzwischen gehören die Krimis des Bestseller-Autors, am 11. Dezember (20 Uhr) bei Dannheimer in Kempten zu Gast, zu den meist Gelesenen.
Wer hat nicht schon vor dem Spiegel verharrt und im Stillen die Frage formuliert: Wer bin ich? Richard David Precht scheute sich nicht, dieser Frage ein ganzes Buch zu widmen, das zum Bestseller avancierte. Der 44-Jährige, der am 6. Dezember (10 Uhr) in der Haltestelle Forsthaus in Kimratshofen aus seinem Buch liest, erzählt Geschichten über existenzielle Fragen. So etwas kann spannend sein.
Eine Abenteuerreise ins Reich der Philosophie: Der vierfache Familienvater geht Dingen mit beeindruckender Stilistik auf den Grund, sucht nach Antworten und macht dem Leser Mut: "Mithilfe der Philosophie kann man bei dieser Suche fündig werden."