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Artikel: Beste Werbung für die Musikschulen

30. Juli 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Konzert "Blos nei"unter Leitung von Robert Fink bietet ursprüngliche und anspruchsvolle Blasmusik

Von Petra Berners |HeimenkirchSo muss Blasmusik sein: Die Musik ursprünglich und ohne Schnickschnack, der Vortrag dabei mit augenzwinkerndem Witz, sogar einem Quäntchen Selbstironie: Das an Jahren wie an Auftrittserfahrung junge Ensemble "Blos nei" zeigte sich bei seinem Konzert in der Alten Turnhalle in Heimenkirch musikalisch gut eingespielt und intonationssicher - und im Auftreten einfach souverän. Zuhören und Zusehen waren eine Freude.

"Blos nei", die erst seit etwa anderthalb Jahren in dieser Formation zusammen musizieren, haben offenbar längst ihren Fanclub - zu Recht: Die acht sympathischen jungen Musiker - der älteste 20, der jüngste erst zwölf Jahre alt - boten nicht nur gute Musik, sondern eine gute Show.

Die modernen, anspruchsvollen Arrangements, viele davon von derzeit "angesagten", originellen Ensembles wie Mnozil Brass oder "da Blechhaufn", kommen den jungen Bläsern entgegen. Dass sie Spaß an dieser Musik haben, sieht man. Dass sie viel und ernsthaft geübt haben, hört man.

Das ist sicher auch dem guten Händchen von Musiklehrer Robert Fink zu verdanken, der seinen Schülern die Freude an der Musik vermittelt hat und sie auch in dieser Formation von Anfang an betreut und berät. Die Initiative zur Gründung der Band ging übrigens von den jungen Bläsern selbst aus, "obs geklappt hat, das merkt ihr gleich", so die Einleitung von Florian Ess.

Auch wenn vor lauter Übermut mal ein einzelner Ton daneben ging: Das Niveau des Konzerts war hoch. Vor allem Florian Ess hatte sich einige äußerst schwere Stücke vorgenommen, in denen er auf Trompete und Piccolo sein Können zeigen konnte. Ganz hervorragend auch Sebastian Ess an Basstuba und Euphonium.

Hervorragend besetzt

Aber Einzelne hervorzuheben, erscheint ungerecht, denn das achtköpfige Ensemble, bestehend aus Andreas Drews, Florian Ess, Michael Sinz und Florian Tronsberg (Trompeten, Flügelhörner), Florian Epple, Daniel Nuber und Pirmin Höß (Posaune) und eben dem Bassisten Sebastian Ess, ist durchweg hervorragend besetzt. Auch der Wechsel zwischen unterschiedlichsten Besetzungen machte das Konzert abwechslungsreich und unterhaltsam.

Den größten Publikumserfolg an diesem Abend hatten die Gesangseinlagen, teils des gesamten Ensembles, teils charmant vorgetragen vom Duo Florian Ess und Michael Sinz, etwa in der Adaption des Schlagers "Heißer Sand". Auch der kleine Seitenhieb auf alle Dialekt-Unkundigen, denen die hilfsbereiten Burschen den Text von "Auf da Hulzgstettn" penibel Wort für Wort in gestelztes Hochdeutsch übersetzten, sorgte für Heiterkeit.

Eine bessere Werbung für ihre Arbeit können sich die Musikschulen und Blasmusikkapellen gar nicht wünschen.