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Artikel: Besseres Leben für Senioren

13. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Landkreiskonzept Ideensammlung bei Seminar in Roßhaupten

Ostallgäu/Roßhaupten | pas | 600 Pflegeplätze für Senioren einrichten, die Mobilität von Senioren verbessern, Treffs und Räume zum gemeinsamen Essen, Spielen, für Freizeitarbeiten oder Unterhaltung anbieten, präventive Maßnahmen fördern, um Gesundheit und Bewegungsfähigkeit der Senioren länger zu erhalten - ein ganzer Katalog von Maßnahmen wird bis 2025 im Landkreis und in den einzelnen Gemeinden notwendig, um den Senioren das Leben lebenswert zu erhalten. Seniorenarbeit wird zu einem neuen Schwerpunkt im Landkreis.

Der Aufgabenkatalog ist nur gemeinsam zu lösen

Diese kostspielige und vielseitige Aufgabe ist im Kreis nur durch die Mithilfe aller Gemeinden und durch staatliche Förderungen zu lösen. Mit diesen Tatsachen konfrontierte Stefan Mohr vom Landratsamt Ostallgäu die rund 50 Teilnehmer am Workshop "Älter werden im Landkreis Ostallgäu - Zur Zukunft der Seniorenarbeit".

Durchgeführt wurde dieser Workshop vom Landratsamt Ostallgäu zusammen mit AfA, der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung. Ziel war es, die bestehenden Angebote im südlichen Landkreis darzustellen, zu bewerten und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Daraus entsteht bis Ende des Jahres ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept. Die Leitlinien dafür erarbeitet AfA im Auftrag der Staatsregierung.

Mehrgenerationenhaus zählt als beispielhafte Einrichtung

Rund 50 Teilnehmer, Fachleute und Entscheidungsträger von sozialen Einrichtungen und Institutionen, Selbstständige, berufsmäßig Tätige in Sozialdiensten und Ehrenamtliche aus dem südlichen Landkreis versammelten sich für diese anspruchsvolle Aufgabe im Pfarrheim Roßhaupten. Auch deswegen, weil in Roßhaupten mit dem Mehrgenerationenhaus bereits eine beispielhafte soziale Einrichtung für die Zukunft entstanden ist, wie Stefan Mohr in seiner Begrüßungsrede hervorhob.

Großes Interesse der Senioren an annehmbaren Angeboten

Die Teilnehmer wurden von ihm aufgefordert, Beiträge - ausschließlich bezogen auf den südlichen Landkreis - für ein Erstellen der Leitlinien von AfA zu liefern. Aus diesen Beiträgen wird bis Jahresende ein Konzept entstehen, das praktikable Anwendungen besonders für kleine Gemeinden möglich macht. Denn die Befragungen von Senioren haben ergeben, dass ein ungewöhnlich großes Interesse an annehmbaren Betreuungsangeboten besteht.

Das Konzept wird zwei Teile haben: Im ersten werden die Vorgaben für die Landkreise und Gemeinden erfasst. Der zweite Teil gibt Tipps für die Umsetzung durch die Gemeinden. Dieser zweite Teil betont auch, dass bei allen gemeindlichen Bauplanungen mehr an die Senioren gedacht werden muss.

Einige Beispiele: an Straßenübergängen die Bordsteinen absenken, damit diese keine Kletteraufgaben an weniger bewegliche Ältere stellen; niedrigere Treppenstufen, um Räume leichter zu erreichen, in denen öffentliche Veranstaltungen stattfinden sowie ein gemeinsamer Mittagstisch, der offen ist für alle Generationen.