Hergensweiler: Beseitigung des Bahnübergangs rückt näher

12. Januar 2009 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
jÖrg schollenbruch

Planfeststellungsverfahren - Regierung von Schwaben gibt grünes Licht

Ein wichtiger Schritt zur Beseitigung des höhengleichen Bahnübergangs Stockenweiler ist getan: Die Regierung von Schwaben hat Ende vergangener Woche das Planfeststellungsverfahren für eine Verlegung der B 12 auf der Südtrasse eingeleitet.

Es ist schon fast eine unendliche Geschichte, für die jetzt die letzten Kapitel geschrieben werden. Denn die Beseitigung des unfallträchtigen Bahnübergangs war seit Jahrzehnten in immer neuen Varianten geplant. Pläne des Staatlichen Bauamtes Kempten, das stets eine südliche Straßentrasse für die Unterführung favorisiert hatte, wurden vom Hergensweilerer Gemeinderat abgelehnt. Trassenvarianten auf der bestehenden Bundesstraße oder nördlich davon, die die Räte ins Spiel brachten, scheiterten an Belangen des Naturschutzes. Im letzten Jahr kamen die Dinge dann endlich ins Rollen. Der Gemeinderat "schluckte" schweren Herzens die Südtrasse, das Bauamt konnte die Planfeststellungsunterlagen vorbereiten.

Die Regierung von Schwaben hat in einer Pressemitteilung über das eingeleitete Verfahren und die Inhalte der Pläne informiert: Vorgesehen ist, die Kreuzungen der B12 sowie eines westlich gelegenen Wirtschaftsweges mit der Bahnlinie Buchloe-Lindau aufzulassen und die beiden alten Bahnübergänge durch eine Eisenbahnbrücke zu ersetzen. Hierzu wird die Bundesstraße zwischen Hergensweiler und Stockenweiler nach Süden verschwenkt. Die alte Trasse wird streckenweise auf eine Breite von 4,5 Metern zurückgebaut und soll der Erschließung angrenzender Grundstücke dienen. Gleichzeitig ist nördlich der Baustrecke ein Geh- und Radweg geplant, der durch einen drei Meter breiten Grünstreifen von der Fahrbahn abgesetzt wird. Damit soll die bestehende Lücke im Geh- und Radwegenetz geschlossen werden.

Laut Bekanntmachung von Bürgermeister Georg Betz im Amtsblatt wird der neu zu erstellende Abschnitt der B12 gemäß dem bestehenden Querschnitt mit sieben Metern Fahrbahnbreite zuzüglich Bankett ausgebaut. Für die Eingriffe in Natur und Landschaft sind entsprechende Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen.