Weil Papst Benedikt XVI. Kirchenmusik gerne mit "geistlicher Atmosphäre und spiritueller, emotionaler Tiefe" in Verbindung bringt, hätte er am Kirchenkonzert in Sulzberg sicher seine helle Freude gehabt. Zumal Kirchenchor, Orchester und die Chorgruppe "Young Voices" Kirchenmusik der vergangenen 950 Jahre zu Gehör brachten.
Entsprechend der ersten Beurkundung von Sulzberg und Moosbach gab es zunächst gregorianische Gesänge aus dem Jahre 1050. Pfarrer Maurus Mayer glänzte dabei als Sänger und Dirigent und führte zudem als kompetenter Moderator durch das von ihm organisierte Konzert. Mit einem alten italienischen Lobgesang auf die Heiligste Dreifaltigkeit, der die Sulzberger Kirche geweiht ist, war der Geistliche mit den Musikern in das mit 300 Menschen besetzte Gotteshaus eingezogen.
Kirchenchor und Orchester unter der Leitung von Waltraud Geismayr bewegten sich gekonnt und schwerpunktmäßig zwischen den Komponisten des barocken und klassischen Zeitalters. Imponierend wurde die majestätische Klanggestalt beim Gloria (Joseph Haydns "Missa brevis") herausgearbeitet.
Und die Bläsergruppe der Musikkapelle Sulzberg, die das Sanctus aus Menschicks "Missa Parochialis" mitgestaltete, verstärkte diese erhabenen Jubeltöne ebenso wie der Organist Otmar Hörburger. Bezaubernd war die Stimme der jungen Sopranistin Verena Beyrer, die mit "Panis Angelicus" Ausschnitte aus einem Fronleichnamshymnus vortrug.
Neue geistliche Lieder präsentierte der nun seit 20 Jahren bestehende Chor "Young Voices". Erfrischend, gefühlsvoll und präzise gaben die jungen Frauen (Leitung: Birgit Schlachter-Schelldorf) ihre Lieder zum Besten. Das melodisch und inhaltlich ansprechende Stück "Meine Zeit steht in deinen Händen" berührte die Herzen.
Gleiches gilt in besonderer Weise für das mit Chören, Orchester und Konzertbesuchern vorgetragene Schlusslied "Wer glaubt, ist nicht allein!" - übrigens ein Werk, das anlässlich des Besuch des Papstes in Regensburg (2006) komponiert worden war.