Schwangau (pm). - Eine Tote haben die Helfer der Bergwacht Füssen am Donnerstagabend bei Dunkelheit geborgen. Mit einem Ackja und einem Skidoo waren die Bergretter bei hoher Schneelage zum Wanderweg am hinteren Alpsee in Hohenschwangau gelangt. Oft hatten die Füssener Bergretter in den vergangenen Wochen verletzte Skifahrer oder Rodler versorgt und abtransportiert. Am Donnerstag war der Einsatz dramatischer: Der Einsatzleiter der Bergwacht Füssen wurde gegen 18 Uhr alarmiert. Die Helfer sollten den Rettungsdienst am Alpsee-Rundwanderweg in Hohenschwangau bei der Versorgung einer bewusstlosen Person unterstützen. Schnell war klar, dass die Stelle nicht mit einem herkömmlichen Fahrzeug zu erreichen war. So entschied der Einsatzleiter kurzerhand, einen Bergretter zur Tegelbergbahn zu schicken und sich einen Skidoo auszuleihen, während die Mannschaft mit dem Geländewagen in Richtung Alpsee ausrückte.
In Hohenschwangau wechselten die Bergretter auf den Skidoo und wurden zur Unfallstelle gefahren. Hinzu kam ein Skidoo aus Füssen. Die Retter und die Polizei stellten mit dem Notarzt fest, dass die 66-Jährige bereits länger tot war. Laut Polizei war die Frau aus den neuen Bundesländern vermisst worden. Wanderer hatten sie, bereits eingeschneit, gefunden. Die Todesursache wird nun von der Kripo Kempten ermittelt. Die Bergwacht führte die Bergung der Toten mit dem Ackja und Skidoo in der inzwischen eingebrochenen Dunkelheit im winterlichen Gelände durch. Wieder einmal zeigte sich, dass eine gute Kooperation zwischen den Einsatzkräften, wie Polizei, Rettungsdienst und Bergwacht sowie der Mithilfe der Tegelbergbahn ein schnelles und unkompliziertes Arbeiten ermöglichen. Zur Ruhe kamen die Bergretter jedoch auch nach der Bergung nicht: Kurz nach Mitternacht wurden sie aus dem Schlaf gerissen, da sich auf der Tegelbergpiste ein Skifahrer, der beim Tourenabend unterwegs war, leicht verletzt hatte.