Kaufbeurer Leihgabe mit Luft nach oben Füssen (ale). Spiele gegen Spitzenreiter sind auch für Benjamin Gottwalz etwas Besonderes. Deshalb brennt der Stürmer des EV Füssen wie die gesamte Mannschaft darauf, am morgigen Sonntag ab 18 Uhr im BLZ dem Tabellenführer Riessersee im Altmeisterduell ein Bein zu stellen. Dazu brauchen die Leoparden nicht nur aus finanziellen Gründen ein volles Haus und damit die Unterstützung vieler Fans.
Obwohl Benjamin Gottwalz ein waschechter Allgäuer ist und schon mit drei Jahren mit dem Eishockey begonnen hat, absolviert er heuer erst seine erste Saison in den Reihen der Oberliga-Mannschaft des traditionsreichen EV Füssen. Bei einem Verein also, der für seine gute Jugendarbeit bundesweit bekannt ist und bei dem schon viele talentierte Puckjäger für kürzer oder länger Station gemacht haben. So ganz unbekannt war dem 21-Jährigen das Innenleben des EVF nicht. Vor rund zehn Jahren hatte der gebürtige Immenstädter nämlich schon einmal für ganz kurze Zeit für die Schwarz-Gelben auf dem Eis gestanden. Bei einer Reise der EVF-Knaben nach Frankreich vertrat er in zwei Spielen die Füssener Farben, obwohl er damals eigentlich beim ERC Sonthofen spielte.
Seit Sommer dieses Jahres ist der wendige Außenstürmer nun wieder und erst einmal für ein Jahr fest im Team von Trainer Franz-Josef Baader. Dort soll er in der dritten Reihe nicht nur vorne Tore schießen, sondern auch hinten dafür sorgen, dass die Leoparden möglichst wenige Treffer kassieren. Dabei steht Gottwalz aber eigentlich beim Zweitligisten ESV Kaufbeuren unter Vertrag, den er in der Sommerpause jedoch darum gebeten hatte, ihn für diese Saison an den EVF auszuleihen. In der Hoffnung, dort mehr Eiszeit zu erhalten. Dieses Ziel hat er erreicht wie auch die Bilanz vom Vorjahr, denn nach gut einem Drittel der Spiele hat der Biologie-Student mit einem Tor sowie zwei Torvorlagen die gleiche Scorerbilanz vorzuweisen, wie nach Ablauf der gesamten vergangenen Zweitligasaison in Kaufbeuren, in der er immerhin 48 Partien bestritt.
Nicht die Wunschnummer
Vollends zufrieden ist der 'Benni', wie er von seinen Mannschaftskameraden genannt wird, bis jetzt aber nicht mit seiner persönlichen Leistung. Er meint: 'Da ist noch Luft nach oben.' Zudem bedauert er vor allem, dass ihm zurzeit etwas das Glück im Abschluss fehle. In Zusammenhang mit seiner Trikotnummer 27 bringt er diesen Umstand nicht. Obwohl er betont, dass er viel lieber mit seiner Wunschnummer 21 auflaufen würde, die sein großes Idol aus Kindheitstagen, der Kanadier Ron Goodall, bei Gottwalz’ Heimatverein, dem ERC Sonthofen, getragen hatte. Da diese Nummer bei den Gelb-Schwarzen allerdings seit Willi Hofer, der 1988 bei einem Spiel des EVF starb, nicht mehr vergeben wird, gab es da auch für den begeisterten Hobby-Radfahrer sowie Dartspieler keine Ausnahme.