Von Markus Frobenius |Irsee/Kaufbeuren161 Tonnen belasteter Bauschutt sind aus Irsee abtransportiert und in dafür zugelassene Anlagen außerhalb Bayerns gebracht worden. Das teilte Wilhelm Preißler von der Umweltschutzbehörde des Landratsamtes Ostallgäu mit. Das Material wies erhöhte Bitumen-Werte auf und hätte dem Grundwasser schaden können. Nach wie vor ist nicht ganz klar, woher das Material stammte.
Wie berichtet, war im Frühsommer das Kaufbeurer Martinsheim abgerissen worden. Ein Irseer Unternehmer hatte sich den Bauschutt liefern lassen, um Waldwege damit auszubessern - eine gängige Praxis. Doch Bürger bemerkten, dass das Material offenbar giftige Stoffe enthält. Untersuchungen des Landrats- und des Wasserwirtschaftsamtes bestätigten das: Erhöhte Werte von polyzyklisch-aromatischen Kohlenwasserstoffen, organischen Verbindungen, die beim Abdichten von Gebäuden benutzt wird, erklärt Preißler. Deshalb waren die Arbeiten am Martinsheim auch gestoppt worden. Die Stadt Kaufbeuren hatte dann einen externen Gutachter bestellt, der die Baustelle untersuchte. Dabei wurde aber kein Nachweis einer Kontaminierung gefunden, so Kaufbeurens Baureferatsleiter Ralf Baur.
Für den Irseer Unternehmer war die Situation unangenehm, denn das Landratsamt veranlasste in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt Kempten die Entsorgung des Bauschutts - und er befürchtete, auf den Kosten sitzen zu bleiben. Woher das kontaminierte Material letztlich kam, bleibt nach wie vor ungewiss, da die Abriss-Firma nicht nur in Kaufbeuren tätig sei, sondern mehrere Baustellen habe. Das Material hätte also auch von anderswo stammen können. "Das Martinsheim lässt sich als Quelle nicht schlüssig nachweisen", so Preißler.
Die am Martinsheim tätige Abriss-Firma hat inzwischen das gesamte Material ordnungsgemäß entsorgt. Kosten fallen dabei weder für den Irseer Unternehmer noch für die Gemeinde Irsee an, so Preißler. Auch die Stadt müsse nichts zahlen, erklärt Baur.