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Beim Strompreis noch vieles im Fluss

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Beim Strompreis noch vieles im Fluss

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    Allgäu (johs). - Viele Allgäuer sind von drohenden Strompreiserhöhungen elektrisiert. Denn noch herrscht Unklarheit, ob sie im kommenden Jahr tiefer in die Tasche greifen müssen. Zwar hat Bayerns Wirtschaftsminister Huber mit den drei großen bayerischen Versorgern Lechwerke (LEW), Eon Bayern und N-Ergie eine Vereinbarung getroffen, auf Tariferhöhungen bis Ende 2007 zu verzichten. Doch viele Stadtwerke und kleinere Versorger haben sich diesem Strom-Pakt nicht angeschlossen. Daher ist bei den meisten Anbietern in der Region noch keine Entscheidung darüber gefallen, ob die Preise angehoben werden. Mit rund 130 000 Kunden ist die Kooperation 'Allgäu-Strom', zu dem sich neun Stromanbieter im südlichen Allgäu und Kleinwalsertal zusammengeschlossen haben, der größte Stromanbieter im Allgäu. 85 000 davon versorgt das Allgäuer Überlandwerk (AÜW). Ob im kommenden Jahr mit einer Erhöhung des Strompreises gerechnet werden muss, steht noch nicht fest, so die Pressesprecherin des AÜW Susanne Peczler. Dies sei abhängig von der Höhe der Gebühren für die Netznutzung. Die Entscheidung darüber fällt die Bundesnetzagentur, die den vorgeschlagenen Preis des Netzbetreibers - im Fall des AÜW ist das die Allgäu Netz - absegnet oder aber Einspruch einlegt. (siehe Wortweiser) 'Erst die Genehmigung der Netzentgelte gibt uns die Grundlage, in wie weit eine Erhöhung zum Jahreswechsel notwendig sein wird', erklärt Peczler.

    Der Bescheid der Bundesnetzagentur werde im November erwartet. 'Solange die Höhe nicht feststeht, bedeutet das für unsere Kunden im Moment, dass es keine Preiserhöhung gibt.'Oft sind Stromunternehmen gleichzeitig die Eigentümer der Netze. Das gilt auch bei einigen Anbietern der Kooperation 'Allgäu Strom'. Das AÜW hat zusammen mit den Allgäuer Kraftwerken, der Energiegenossenschaft Mittelberg, der Energieversorgung Oberstdorf und der Energieversorgung Oy-Kressen im vergangen Jahr die Allgäu Netz Gmb H gegründet. Die Elektrizitätswerke Reutte (EWR) werden den Strompreis für ihre rund 21 000 Kunden im Altlandkreis Füssen aller Voraussicht nach im kommenden Jahr anheben. 'Eine Erhöhung ist auf jeden Fall denkbar, da die Beschaffungskosten in der vergangenen Zeit stark gestiegen sind', sagt Wolfgang Weirather, EWR-Abteilungsleiter Vertrieb. Ob auch für die rund 41 000 Kunden der Vereinigten Wertach-Elektrizitätswerke (VWEW) Kaufbeuren zum Jahreswechsel der Strom teurer wird, kann laut Stephan Engelhart, Leiter der Finanzbuchhaltung, im Moment noch nicht beantwortet werden. 'Wir stehen derzeit noch in Gesprächen mit der Preisaufsicht', erklärt Engelhart. Bei LEW, die in der Region vor allem Kunden im Unter- und Oberallgäu mit Strom beliefern, wird sich dagegen am derzeit bestehenden Tarif nichts ändern. 'Unsere Kunden können davon ausgehen, dass die Strompreise bis Ende 2007 konstant bleiben', sagt LEW-Sprecher Richard Agerer. Auch wenn die Vereinbarung mit dem Wirtschaftsministerium nur für den genehmigungspflichtigen Allgemeinen Tarif gelte, profitierten davon auch Bezieher, die das Stromprodukt LEW-Avanza erhalten und ursprünglich nur eine Preisgarantie bis 30. Juni 2007 bekommen hatten. Bei den Vorarlberger Kraftwerken (VKW), die im Westallgäu rund 28 000 Haushalte mit Strom versorgen, will man zunächst abwarten wie sich der Strompreis entwickeln wird.

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