Marktoberdorf | af | "Kunst und Konsum": Das kann in diesem Fall durchaus "Kunst trifft Konsum" heißen. Dahinter verbirgt sich ein Projekt des Aktionskreises der Gewerbetreibenden Marktoberdorf und des Künstlerhauses. Denn der "Sternenbummel", der bei seiner Premiere die Kunden zahlreich in die Geschäfte lockte, ist diesmal - am Freitag, 31. Oktober - kombiniert mit einer Performance der Künstlerin Stephanie Senge und einem Ikebana-Workshop.
Vor einem Jahr startete der Aktionskreis mit seinem "Sternenbummel" und landete damit einem Volltreffer. In entspannter Atmosphäre schauen und kaufen, lautete die Devise. Allerdings war das mit dem Kaufen damals so eine Sache. Ab 20 Uhr mussten die Kassen von Gesetzes wegen geschlossen bleiben. Nur noch Schauen war erlaubt.
Das sei dieses Jahr zum Glück anders, freut sich Xaver Martin jun., Vorsitzender des Aktionskreises. Weil eine kulturelle Veranstaltung den Rahmen bildet, gestattete das Ministerium eine Ausnahme: Die Kassen klingeln also bis 22 Uhr.
Damit einher gehen diverse Aktivitäten in den einzelnen Geschäften. Da gibt es ein Schokoladenbüffet, woanders werden Spiele vorgestellt, Reptilien präsentiert, aus Reiseliteratur vorgelesen, mit Kindern gemalt. Außer Bratwurst wird Gebäck gereicht oder eine Hüttenbrotzeit. Eine Verkostung österreichischer Spezialitäten ist vorgesehen, woanders wird Prosecco mit "gruseligen Gummibärchen" serviert, Feuerzangenbowle und Pizza vom Grill, Glühwein, Kaffee, Espresso. Schließlich wird eine "Vorher-Nachher-Show" geboten und für das Gewicht geschnittener Haare geht eine Spende an die Marktoberdorfer Tafel. Wem die Füße schwer werden, der kann sich bei einer Fuß- und Nackenmassage entspannen.
Froh um Belebung der Stadt

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Kurzum: Das Angebot ist vielfältig und noch lange nicht ausgereizt. "Ich bin froh um alle, die mitmachen und damit die Stadt beleben - egal ob sie Mitglieder sind oder nicht", sagt Martin.
An diesem Abend erfolgt zugleich der Startschuss für die Weihnachtslosaktion. Zwei Monate lang gibt es für jeden Einkauf in einem der beteiligten Geschäfte pro 10 Euro Warenwert ein Los. 50 Lose können dann in eine Gewinnkarte umgetauscht werden, die an der großen Verlosung teilnimmt. Die Gewinnchance soll auch diesmal wieder bei 50:50 liegen. Das heißt, dass jede zweite Karte gewinnt. Neu sei in diesem Jahr, sagt Martin, dass eine Gewinnkarte auf Wunsch in einen Einkaufsgutschein im Wert von 5 Euro umgetauscht werden kann.
Ordnend und ortend
Eingebunden in den "Sternenbummel" ist die Kulturnacht. Sie geht von 20 bis 22 Uhr im Emmi-Fendt-Haus und auf dem Stadtplatz gleichsam über die Bühne. Die Münchnerin Stephanie Senge zeigt ihren eigenen Blickwinkel auf den Konsum. Der schwankt zwischen Sammelwut, verzweifelter Suche und Wegwerfen. Sie betritt eine Ebene, in der sie versucht, sich in der Welt ordnend und ortend zurechtzufinden. So kann Konsum Kunst werden.