Ein "Nidi", ein "Nichtdialektler", wie es der Broadway-Joe nennt, hat es schon schwer bei dessen Kabarettabend. Denn dieser "Süd-Allgäuer" redet in seinem Mundart-Kabarett recht wenig Hochdeutsch. Nach dem Lied "Hoi Dreck, bisch au scho wieder do" sinniert Josef Haberstock über die Arten des Drecks: Der "arrogante Dreck" liege stets vorne dran, der "stille Dreck" sei zufrieden hinterm Heizkörper und der "gemeine Dreck" befinde sich in der Spülmaschine, die soeben ihren Geist aufgab. Joes Tipp: Man sollte den Dreck einfach nicht beachten, "vielleicht geht er dann zum Nachbarn".
Restle-Esser-Lied
Viel Beifall bekam Broadway-Joe im brechend vollen Felder-Saal in Unterthingau für seine Lebensweisheiten. So beruhigte er alle "Wiaschte", dass beim Älterwerden die Schönen langsam die "Wiaschte" einholten. Einen Trost hatte er für die Trachtler parat, denn es seien bereits einige Exemplare bei "Madame Tussaud´s" ausgestellt. Buchstäblich ihr Fett weg bekamen die "Restle-Esser" in den Familien, die Männer. Schnell pickte er sich den gut genährten Xaver aus dem Publikum heraus, der für einige Späße herhalten musste. Die Erkenntnisse von Broadway-Joe mündeten in ein lustiges "Restle-Esser-Lied".
Tränen lachten Joes Fans mit dessen verhindertem Auftritt im Musical-Theater Füssen. Den Text änderte er vom Hochdeutschen ins "Hintersteinerische" mit deutlich chinesischem Einschlag. Ein Beispiel: "Wenn ich gehe" heißt dann "wann i gong". Mitraten durften alle Besucher beim Vornamen-Quiz, allerdings musste dabei "ums Eck gedacht" werden. So sagt ein schwäbisches Kind statt "das will ich haben" einfach "Willi" oder ein Allgäuer statt "stehle es" nur kurz "Klaus". Ein Seitenhieb auf die Kraftisrieder durfte nicht ausbleiben, und so kreierte Joe den Werbeslogan "Das Dorf, das man am Duft erkennt".
Gegen Schluss durften sich die Zuhörer selbst einige Lieder wünschen. Das "Schmeck´sches-ita-Lied" nahm Bezug auf die Düfte beim "B´schütten". "A Bolle Käs" und das Lied vom "Schokodil" waren weitere Renner. Schließlich räsonierte ein bestens aufgelegter Joe zur Freude des Publikums noch über die Allgäuer Festwoche im Allgemeinen und das Leute-Ausrichten im Besonderen. Wie man mit zwei Flöten gleichzeitig spielen kann, bewies Joe in seiner Zugabe. Die am meisten gepiesackten Gäste bekamen am Ende von Joe einen Zopf "zur Versöhnung".
