Gar nicht außer Puste und durchweg begeistert schwingen sich die Hobbyradler vom Sattel, stellen ihr Rad auf dem Jugendzeltplatz in Rothkreuz an die Seite und entspannen sich bei einer Portion Nudeln auf einer Bierbank. Am Stadtrand Kemptens trudeln nach und nach 1500 Fahrradfahrer ein, die entweder eine 24, 60, 80, 125 oder 175 Kilometer lange Strecke bei der '29. Sparkassen Allgäu-Rundfahrt' in den Beinen haben. Über 800 Kurzentschlossene hatten sich bei idealem Spätsommer-Wetter erst in den Morgenstunden entschieden, an der vom RSC Kempten organisierten Tour mitzufahren. Fünf RSC-Amateure am Start Am Ziel angekommen werden sie von den Tour-Leitern des RSC, Walter Ferstl (49) und Eugen Ringeisen (44), empfangen. 'Was für eine geniale Runde', schallt es den Verantwortlichen entgegen. 'Über die Hälfte der Teilnehmer hat sich erst heute Morgen entschlossen mitzufahren', sagt Ringeisen, der zusammen mit etwa 100 Helfern für das Wohl der Radler zuständig ist. Bei kühlen sechs Grad machten sich die ersten Gruppen morgens auf den Weg. 'Ich habe einige mit blauen Lippen gesehen. Aber jeder hatte warme Kleidung dabei', erzählt er. Auch fünf RSC-Amateure traten ab sieben Uhr in die Pedale. Sie führten eine Gruppe mit sportlichen Radfahrern über 175 Kilometer an. 'Das war eine anständige Trainingsfahrt für uns', sagt RSC-Fahrer Martin Kiechle. Für die 40 Hobbyradler, die er ins Ziel brachte, hat er ein großes Lob parat: 'Sie hielten auch über die Berge ordentlich mit.' Besonderen Spaß machte es übrigens Gertraud Rau (60) aus Altusried. Sie fuhr mit einem elektrisch unterstützten Fahrrad. 'Das E-Bike ist wirklich komfortabel', erzählt sie. Strampeln musste auch sie – geriet aber nie außer Puste.
Kempten