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bei Rudolf Mayr, Psychologe

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bei Rudolf Mayr, Psychologe

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    'Kein Grund, in eine Depression zu fallen' Obergünzburg/Ostallgäu (dam). Mann, oh Mann: Laut einer Studie des Ulmer Humangenetikers Horst Hameister besitzen Männer kein einziges Gen, das für die Entwicklung der Intelligenz wichtig wäre. Männliche Gene dienen nur der Fruchtbarkeit, die Intelligenz komme ausschließlich von der Frau (wie in unserer gestrigen Ausgabe auf Seite 1 berichtet). Wir sprachen mit dem Obergünzburger Diplom-Psychologen Rudolf Mayr über das offenbar niedere Wesen Mann.

    Sind Männer überhaupt zu irgendetwas nütze außer zur Fortpflanzung?

    Mayr: Das müssten Sie eigentlich eine Frau fragen. Ich halte das aber für eine verkürzte Darstellung der Studie, dass Männer nur der Forterhaltung der Art dienen sollen. Bei den Tieren gilt das vielleicht. Da sind die Männchen dazu da, das Revier zu verteidigen, Nahrung zu beschaffen und ihre Gene weiterzugeben. Für die Menschen ist dies keine vollständige Beschreibung, obwohl sich vielleicht Reste hinübergerettet haben: Der Mann baut seiner Familie ein Nest, sorgt oft für das Einkommen.

    Gibt es aus ihrer Sicht irgendwelche Anhaltspunkte dafür, das Männer 'schwach begabt und geistig zurückgeblieben sind', wie in der Studie angedeutet wird?

    Mayr: Männer werden ja nicht generell als schwach begabt und zurückgeblieben bezeichnet, sie tragen laut Studie nur ein höheres Risiko dies zu sein. Ich arbeite in meiner Praxis auch mit Intelligenztests und habe bisher keine großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern feststellen können. Überhaupt stellt sich doch die Frage 'Was ist Intelligenz?'. Ich halte Intelligenz für die Summe der Fähigkeiten, die ein Mensch hat und die ihn dazu befähigen, seinen Alltag zu bestehen. Dazu gehören die Denkfähigkeit, der Schatz an Wissen und der soziale Umgang.

    Wenn Frauen so intelligent sind, warum gibt es dann noch immer so wenige in Führungspositionen? Lassen Sie den Männern freiwillig den Vortritt?

    Mayr: Das lässt sich nicht ausschließen, ich glaube es aber nicht. Gründe dafür sind vielleicht eher, dass Frauen nicht den Wunsch haben, diese Positionen zu erreichen, oder weil die Männer zusammenhalten und die Frauen nicht nach oben kommen lassen. Aber davon abgesehen gibt es in Politik und Wirtschaft genügend Beispiele dafür, dass Frauen in Führungspositionen erfolgreich sind.

    Kommen Männer zu Ihnen in die Praxis, die darunter leiden, dass ihre Partnerin zu intelligent ist?

    Mayr (lacht): Nein, das Thema gab es noch nicht.

    Welchen Rat geben Sie Männern, die sich aufgrund der Studie nun vielleicht ein bisschen minderwertig fühlen?

    Mayr: Eine einzelne Studie ist ja noch kein Grund, in eine Depression zu verfallen. Außerdem wird ja nichts über den Einzelnen gesagt. Ich rate den Männern, sich auf das zu besinnen, was sie wirklich gut können. Da fällt bestimmt jedem etwas ein. Und dann sollten sie sich klar machen, dass es ein Mann war, der die Studie verfasst hat. So schlimm kann es also mit dem Niedergang der männlichen Intelligenz nicht sein. Nachgefragt

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