Pschierer gibt sich noch bedeckt zu seiner Zukunft Mindelheim (jsto). Immer dann, wenn sich am Machtgefüge innerhalb der CSU in den vergangenen Jahren etwas grundlegend geändert hat, tauchte irgendwann der Name Franz Pschierer auf. Der 50-jährige Mindelheimer Stimmkreisabgeordnete gilt seiner Wirtschaftskompetenz wegen als einer der künftigen Aufsteiger der Partei. Die Anzeichen verdichten sich, dass es diesmal etwas werden könnte mit einer Aufgabe in der Staatskanzlei oder in der Partei.
Wirklich konkret wird der Abgeordnete in diesen für die CSU so turbulenten Tagen nicht. Alles sei völlig offen, sagt er. Und er glaubt zu wissen, dass der künftige Ministerpräsident Günter Beckstein vor seiner Vereidigung öffentlich keine Namen nennen werde. Alle seien 'verdonnert' worden, keine Personalien öffentlich zu diskutieren.
Vor Ende September, wenn Ministerpräsident Edmund Stoiber zurücktritt, also keine Entscheidung, das ist die Botschaft. Immerhin: Pschierer räumt ein, dass er durchaus Ambitionen hätte, mehr Verantwortung zu übernehmen. 'Kein Abgeordneter sagt nein, wenn er berufen würde.' Weil in der CSU aber auch das Proporzprinzip gilt - alle Landesteile müssen gleichermaßen berücksichtigt werden - macht sich Franz Pschierer nicht allzu große Hoffnungen. Der Regierungbezirk Schwaben könne auf drei Regierungsämter hoffen, mehr nicht. Es kommt noch etwas dazu: 'Ich interessiere mich eindeutig für Wirtschaft', sagt Pschierer.
Als Sozial- oder Familienpolitiker kann er sich in der Regierung nicht recht vorstellen. Und auf eine Aufgabe an der Spitze des Wirtschaftsressorts spekuliert offenbar auch der amtierende CSU-Generalsekretär Markus Söder. Denkbar wäre auch, eine Schlüsselposition in der Partei einzunehmen. Generalsekretär zum Beispiel. Dazu sagt Pschierer, dies könnte eine sehr reizvolle und spannende Aufgabe sein. Konkreter wird er auch hier nicht, zumal ja noch nicht einmal entschieden ist, wer denn nun die CSU künftig als Nachfolger von Edmund Stoiber leiten wird: Horst Seehofer oder Erwin Huber.
Die Mindelheimer Basis sähe wohl den Ingolstädter Horst Seehofer lieber an der Spitze, zumal sich Huber mit der Verwaltungsreform wohl nicht nur Freunde gemacht hat. Huber wiederum, sagt Pschierer, sei ein 'Freund Schwabens'. Sicher ist in diesen bewegenden Zeiten nur eines: 'Ich kandidiere wieder für den Kreistag Unterallgäu.'