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Bei Festzelten mit spitzem Stift kalkulieren

Kempten

Bei Festzelten mit spitzem Stift kalkulieren

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    Überrascht reagierten viele auf die Aussage von Brauhaus-Chef Heinz Christ, dass mit dem Betrieb des Festzelts auf der Festwoche ein dickes Minus jenseits der 100 000 Euro verbunden sei. In Fachkreisen hingegen wird bestätigt, dass das Geschäft beileibe nicht die Lizenz zum Gelddrucken ist. 'Speziell auf der Festwoche muss man schon mit spitzem Stift kalkulieren', heißt es bei verschiedenen Brauereien. Neu ausgeschrieben hat die Stadt den Betrieb des Festwochen-Bierzelts, nachdem das Allgäuer Brauhaus den Fünf-Jahres-Vertrag zum Jahr 2010 gekündigt hatte (wir berichteten). Verschiedene Einzelheiten seien neu zu klären, sagte Vorstand Heinz Christ. Daraufhin entschied der Werkausschuss der Stadt, auch andere potenzielle Zeltbetreiber einzuladen. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Und da die bisherige Vertragsgestaltung zwischen Stadt, Brauhaus und deren Festwirten nicht bekannt ist, halten sich die Fachleute auch weitgehend bedeckt. Aber die Ausschreibungsunterlagen sind inzwischen bei den Bewerbern eingetroffen. 'Platzmiete, Musikkapellen, Dekoration – da läuft schon einiges zusammen', sagt Poldi Schneider, Verkaufsleiter bei Meckatzer Löwenbräu. Dazu komme das Personal: '150 Leute sind da bestimmt beschäftigt.' Meckatzer hat im aktuellen Auswahlverfahren auch Karten im Spiel. Allerdings nur, indem die Brauerei Hans Heel als Festwirt unterstützen würde. Auf einen Festwirt setzen würde in jedem Fall auch die Brauerei Zötler. 'Da braucht es einfach das nötige Equipment', meint Gebietsverkaufsleiter Hermann Dietz. Auch er kann etliche Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Festwochen-Bierzelt benennen. 'Schon allein die Zeltmiete ist ein ordentlicher Betrag' – für den Königsplatz brauche man eine spezielle Größe. Es gebe zwar auch Veranstaltungen, 'bei denen man ums Rädle kommt', aber auf der Festwoche sei dies sicher nicht einfach. Gewinn mit Ehrenamtlichen 'Rentabel ist so ein Festzelt, wenn Vereine dahinter stecken', erklärt Gottfried Csauth, Prokurist der Aktienbrauerei Kaufbeuren: 'Wenn sich Ehrenamtliche in den Vorbereitungen und im Betrieb reinknien, dann bleibt am Schluss auch etwas hängen.' Das Festzelt auf der Festwoche sei dagegen ein Sonderfall, sind sich die Experten einig: 'Da braucht es absolute Profis.'

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