Die Ziele sind klar: Es gilt, bestehende Zentren der Nahversorgung zu schützen oder sogar auszubauen und gleichzeitig einem drohenden Wildwuchs von Discountern in der Fläche vorzubeugen. Der neue Standort des Penny-Markts in der Duracher Straße passt in dieses Nahversorgungskonzept der Stadt, das der Stadtrat vor zwei Jahren verabschiedete. Damit wird eines der zehn Zentren außerhalb der Kernstadt gestärkt.
Es handelt sich um das Nahversorgungszentrum Duracher-, Schelldorfer- und Hanebergstraße. Neben dem Schwerpunkt Magnusstraße/Ludwigstraße ist es das zweite Zentrum im Stadtteil Sankt Mang. Zum Angebot für das Einzugsgebiet südlich des Schumacherrings und östlich der Bahnlinie (siehe Grafik) gehören laut dem Gutachten: Nahrungs- und Genussmittel, Waren für Gesundheit, Körperpflege, Bücher, Spielwaren sowie - nur wenig - an Bekleidung, Schuhen oder Sport. Vorhanden sind aber mehrere Dienstleister wie Banken, Post, Friseur, Reinigung, gastronomische Angebote oder Handwerker.
Empfohlen wurde vom Gutachten unter anderem die Ansiedlung eines zweiten Supermarkts, mehr medizinische Angebote sowie eine höhere Aufenthalts-Qualität des öffentlichen Raums durch mehr Grün oder Angebote zum Verweilen. Denn: "Auffällig ist die spärliche Möblierung des öffentlichen Raums", heißt es da.
"Ein rundum funktionierendes Nahversorgungszentrum wird es dort nicht geben können. Dafür sind die Angebote zu sehr verzweigt", erläutert Dr. Richard Schießl, Leiter des Amts für Stadtentwicklung. So verteilen sich die Läden und Geschäfte zwischen Duracher Straße und Oberösch auf 600 Metern.
Dennoch gelte es für die Bürger das bisherige Angebot zu sichern und "Stück für Stück auszubauen". Da passe der Penny-Markt gut rein. Aber auch der geplante Mini-Markt auf 100 Quadratmetern in der Ladenzeile im Oberösch habe seine Berechtigung. Er soll als Bürgerladen eine Art Pilotprojekt darstellen und sei vor allem für die nahe Seniorenwohnanlage von großer Bedeutung. Schließlich, glaubt Schießl, gebe es bereits eine "Bewegung zurück zum Tante-Emma-Laden".

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Früherer Laden bleibt vorerst leer
Und was geschieht mit dem früheren Penny-Standort in der nördlichen Ludwigstraße? Der bleibt vorerst leer, war vom Hausbesitzer zu hören. Er hat noch einen Mietvertrag mit dem Mutterkonzern Rewe und kann derzeit nicht sagen, wie es dort weitergeht und wer einmal einziehen wird.
Geht es nach der Stadt, soll es jedenfalls kein Supermarkt mehr sein. Denn der Standort befindet sich außerhalb jedes Nahversorgungszentrums. Damit würde ein neuer Discounter die umliegenden Zentren nur wieder schwächen. Und das passt nun gar nicht ins Konzept.