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Artikel: Bedeutung für die ganze Region

31. Oktober 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

Unternehmen IHK-Spitze bei Liebherr - Jährlich 100 Millionen Euro investiert

Von Peter Mittermeier |LindenbergHannelore Leimer sprach von einem "beeindruckenden technischen Know-how". Damit gemeint hat die Vorsitzende der Industrie- und Handelskammer Schwaben Liebherr-Aerospace in Lindenberg. Zusammen mit der Spitze der IHK Lindau und Vertretern der Stadt besuchte sie das Unternehmen. Geschäftsführer Josef Gropper stellte den Betrieb vor.

Die Region "Wenn Liebherr einen Schnupfen hat, wird Lindenberg krank", beschrieb Josef Gropper die Bedeutung des Hochtechnologie-Unternehmens für die Stadt. Übertragen lässt sich das mittlerweile auf die Region. Von den 1650 Mitarbeitern kommen rund 550 aus Lindenberg; die Mehrheit also aus dem Umland. Zudem ist das Unternehmen für viele Betriebe im Westallgäu und Oberschwaben ein wichtiger Partner. Von der Software-Schmiede über die Gastronomie bis hin zu Metallbaubetrieben unterhält Liebherr zu vielen Firmen Geschäftsbeziehungen. Über 90 Zulieferer sind allein in Lindenberg gelistet, entsprechend viele in der Region.

Investitionen Kein Unternehmen in der Region investiert annähernd so viel wie Liebherr-Aerospace. Das Unternehmen nimmt Jahr für Jahr mehr als 100 Millionen Euro in die Hand, "um Lindenberg für die Zukunft zu sichern", wie es Gropper beschrieb. Durchschnittlich 15 Millionen Euro werden jedes Jahr für Maschinen und Anlagen ausgegeben. Dazu kommen rund 75 Millionen Euro für Technologie, Forschung und Konstruktion und noch einmal ein Millionenbetrag für Tests. "Liebherr sieht das Potenzial in den Menschen in der Region", erklärt Gropper, warum der Konzern im Allgäu und Oberschwaben viel Geld investiert. In Lindau beispielsweise sind erhebliche Mittel in den Aufbau der Liebherr Elektronik GmbH geflossen, die ihre Keimzelle bei Aerospace hatte.

Philosophie Trotz eines Umsatzes von 7,5 Milliarden Euro ist der Liebherr-Konzern seinem Wesen nach nach wie vor ein Familienbetrieb. "Die Unternehmen sind aus kleinen Einheiten gewachsen und bodenständig geblieben", beschrieb Gropper einen wichtigen Teil der Liebherr-Philosophie. Dazu gehört auch, dass jeder Vorstand noch direkt ein Produkt verantworte.

Mitarbeiter Die Zahl der Beschäftigten ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Mittlerweile werden in Lindenberg und in dem Zweigwerk in Friedrichshafen 1964 Menschen beschäftigt. Auch in schwierigen Zeiten ist die Beschäftigung hoch geblieben. "Mit Menschen alles, ohne Menschen gar nichts", formuliert Gropper ein Prinzip. So erfordere auch die Arbeit in der Fertigung hoch qualifizierte Mitarbeiter.

Ausbildung 98 Azubis arbeiten derzeit bei Liebherr-Aerospace. Ausgebildet wird in fünf Berufen, dazu gibt es vier Studiengänge an der Berufsakademie. Die Azubis werden nach der Ausbildung für mindestens ein Jahr übernommen. Daran sei auch in schwierigen Jahren nicht gerüttelt worden, so Gropper.

A 350 Für den neuen Airbus-Langstrecken-Jet liefert Liebherr-Aerospace das Fahrwerk. Es ist das bisher größte Fahrwerk, das Liebherr herstellt. Verdeutlichen lässt sich das an einer Zahl: Der Rohling aus dem das Fahrwerk gefertigt wird, wiegt 1200 Kilogramm, der bisher schwerste von Liebherr bearbeitete 660 Kilo.