GegendenStrom Bayernweit geht die Zahl der Bauanträge zurück, im Ostallgäu zeichnet sich heuer eine Entwicklung gegen diesen Trend ab">

Artikel: Bauplätze in Marktoberdorf besonders gefragt

29. August 2008 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung

GegendenStrom Bayernweit geht die Zahl der Bauanträge zurück, im Ostallgäu zeichnet sich heuer eine Entwicklung gegen diesen Trend ab

Marktoberdorf/Ostallgäu | sg | Platz für etwa 90 Ein- bis Zweifamilienhäuser hat die Stadt Marktoberdorf in ihren drei neuen Baugebieten Im Gschlatt-Süd, Leuterschach und Hausen geschaffen. Und dennoch übersteigt laut Stadtbaumeister Peter Münsch die Nachfrage nach Bauplätzen das vorhandene Angebot - zumindest was die Kernstadt anbelangt - noch immer. Im Herbst werde das Thema Ausweisung weiterer Bauplätze daher sicherlich auf der Agenda des Stadtrates stehen müssen. Somit trifft die bayernweit beklagte lahmende Bautätigkeit für die Kreisstadt nicht zu.

Nach Angaben des Bayerischen Landesamtes für Statistik entsteht bayernweit insgesamt weniger neuer Wohnraum. Im ersten Halbjahr 2008 lag die Zahl der Bauanträge 9,6 Prozent unter der im Vorjahreszeitraum.Im Gegenzug hat die Anzahl der Baumaßnahmen in bestehenden Wohngebäuden allerdings bayernweit um mehr als sechs Prozent zugenommen. Diesen Trend bestätigt Stöttens Bürgermeister Joachim Ernst. Nach seinen Beobachtungen bauen in seimen Gemeindegebiet viele das Elternhaus mit zusätzlichem Wohnraum aus. Derzeit gebe es in Stötten ausreichend Wohnungen und Bauplätze für die nächsten fünf Jahre.

Mehr Anfragen

Mit den neuen Baugebieten Hörmanshofen und Ebenhofen, so der Geschäftsstellenleiter der Verwaltungsgemeinschaft Biessenhofen, Klaus-Jürgen Leis, habe die Gemeinde Biessenhofen ein ausreichendes Angebot an gemeindlichen Bauplätzen geschaffen. Insgesamt sind hier noch 16 Plätze frei, die nach dem Einheimischenmodell vergeben werden können. Die Zahl der Bauanträge - sie betrafen allerdings nur teilweise den Wohnungsbau - schwankte zwischen den Jahren 2000 und 2007 zwischen 31 im Jahr 2000 und 58 (2005). Zuletzt lag sie 2007 bei 56. Wie Leis meint, ist der Trend, neue Wohnhäuser zu bauen, eher rückläufig.

Mehr Anfragen nach Bauplätzen als noch im vergangenen Jahr stellt dagegen Unterthingaus Bürgermeister Wolfgang Schramm fest. In einer gelockerten Regelung werden hier die Bauplätze ebenfalls nach dem Einheimischenmodell vergeben. Bauwillige, so Schramm, könnten also durchaus auch von außen kommen. Die Ausweitung der Gewerbegebiete habe bisher allerdings noch keinen größeren Run auf die Plätze verursacht. Aber schließlich wolle nicht jeder gleich selbst bauen, der nach Unterthingau ziehe. Hier müssten sicherlich noch Überlegungen angestellt werden, ob am Ort gegebenenfalls ausreichend Mietwohnungen vorhanden wären.

Während in Stötten, Biessenhofen und Unterthingau der derzeitige Bedarf an Bauplätzen gedeckt ist, bestätigt Marktoberdorfs Stadtbaumeister Münsch, dass insbesondere in der Kernstadt Marktoberdorf die "Anfragen das Angebot um ein Dreifaches übersteigen". Der Druck sei hoch.

Während im Gschlatt bereits die ersten Häuser gebaut werden, soll das ausgewiesene Baugebiet in Hausen noch heuer erschlossen werden, das in Leuterschach im Frühjahr 2009.