Kempten/Oberallgäu (uw). - Richtig Geld sparen will der Landkreis Oberallgäu bei Tiefbau, Straßenunterhalt und Winterdienst. Dazu sollen in Kempten der fürs nördliche Oberallgäu zuständige Kreisbauhof und die Straßenmeisterei (Staats- und Bundesstraßen) zusammen gelegt werden. Im südlichen Kreis läuft diese Kooperation seit fünf Jahren und senkte die Kosten um rund 100 000 Euro im Jahr. Der Kreistag muss die Pläne noch absegnen. In Kempten will der Landkreis seinen Bauhof samt Tiefbauverwaltung (Auf der Breite) auflassen und bei der Straßenmeisterei (Bleicherstraße) einziehen. Trotz rund 50 000 Euro Miete an den Freistaat für die Mitbenutzung erhofft sich Reinhard Reitzner (Finanzchef im Landratsamt) unterm Strich auch im Norden eine jährliche Kostensenkung von rund 100 000 Euro. Den ausgehandelten Vertrag prüft derzeit die Oberste Baubehörde. Unter einem Dach könnte der Kreis Geld bei Gebäudeunterhalt, Betriebskosten und Personal sparen sowie Fahrzeug- und Gerätebestand samt Werkstätten reduzieren. Auch der Winterdienst käme durch gemeinsame Einsatzleitung und weniger Personal in der Salzhalle günstiger.
Wichtig sind auch die sinkenden 'Marschkilometer', wenn Schneepflug-Fahrer für Kreis- und Staatsstraßen zuständig sind. Allein diese Ersparnis könnte pro Jahr etwa 13 000 Euro bringen. Das fast 10 000 Quadratmeter große Areal 'Auf der Breite' in Kempten will der Kreis verkaufen. Angeboten hat er es schon dem Freistaat, residiert doch daneben die Polizei. Der Freistaat zeige jedoch noch kein großes Interesse an dem Grund, so Reitzner. Aufgelöst wird auch die Kreis-Tiefbauverwaltung in Kempten. Vier Mitarbeiter sollen ins Sonthofer Landratsamt ziehen, einer eventuell in Kempten bleiben. Geplant ist zudem, die Zulassungsstelle des Landkreises in Kempten aufzulösen. Kaiser: 'Dieser Wahnsinn der Außenstellen muss jetzt weg.' Der Kreis strebt eine Zusammenarbeit mit Kemptens Zulassungsstelle an. Ob beide vereint werden dürfen, ist noch offen. Denn das Zulassungswesen ist Bundesrecht, so Reitzner.