Kempten/Memmingen (bb). - Das Bauunternehmen Josef Hebel Gmb H & Co. KG (Memmingen) schließt zum 30. September 2005 seine Niederlassung in Kempten. Dort fallen 50 Arbeitsplätze weg. Die betroffenen Mitarbeiter können nicht in anderen Filialen untergebracht werden und erhalten deshalb die Kündigung. Hebel will sich jedoch nicht aus dem Raum Kempten/Oberallgäu verabschieden. Kunden und Baustellen im südlichen Allgäu werden in Zukunft von Memmingen aus betreut. 'Uns ist die Entscheidung, die Kemptener Niederlassung zu schließen, wirklich nicht leicht gefallen', versichert Hebel-Geschäftsführer Roland Filippi. ' Aber wir mussten jetzt handeln, bevor uns die Banken sagen, was wir machen müssen.' Und Hebel-Beirats-Vorsitzender Richard Weidinger ergänzt: ' Wir hatten voriges Jahr enorm viel Kurzarbeit - so etwas geht aber nicht über lange Zeit.
' Hintergrund für den Konzentrationsprozess bei Hebel ist die anhaltende Flaute am Bau. Seit zehn Jahren geht es in der Branche bergab. In diesem Zeitraum hat sich die Zahl der auf deutschen Baustellen Beschäftigten halbiert. 'Und es ist leider kein Silberstreif am Horizont zu erkennen', so Filippi. Bisher habe Hebel die Baukrise 'ohne spektakuläre Personalabbaumaßnahmen' meistern können. Jedoch zwinge jetzt der Rückgang der Nachfrage im Hochbau die Kräfte zu bündeln und innerbetriebliche Abläufe zu verbessern. Von allen Hebel-Niederlassungen sei in den vergangenen Jahren am stärksten die Filiale in Kempten betroffen gewesen. Dort werden ausschließlich Hochbau-Projekte realisiert. Den Tiefbau im Süden des Allgäus wickelt das Unternehmen traditionell vom Stammsitz Memmingen aus ab, aktuell die Umfahrung Waltenhofens im Zuge der 'B 19 neu' oder das Hochwasser-Projekt an der oberen Iller. Insgesamt wird Hebel bis Ende September 2005 rund 80 Arbeitsstellen abbauen - zu den 50 in Kempten weitere 30 in anderen Standorten. Damit wird sich die Mitarbeiterzahl von derzeit 480 auf 400 reduzieren. Hebel verzeichnete im Jahr 2003 einen Umsatz von rund 65 Millionen Euro. Diesen Wert strebt das Unternehmen auch heuer wieder an.